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Neues Theater (Foto: Prof. Dieter Leistner)

Ausgezeichnetes Theater-Projekt „Refugees Club: A Place to Live“

Die Landeshauptstadt Potsdam hat am Wochenende im Hans Otto Theater in der Schiffbauergasse den 12. Integrationspreis verliehen. Oberbürgermeister Jann Jakobs, die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Birgit Müller und die Vorsitzende des Migrantenbeirates Diana González Olivo haben gemeinsam den Preis an die diesjährigen Sieger des Wettbewerbes übergeben.

Integration wesentlichste Aufgabe

„Die Integration der Menschen, die in den vergangenen Jahren aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen sind, ist eine der wesentlichsten Aufgaben derzeit, nicht nur in der Landeshauptstadt. Ich freue mich, dass es in unserer Stadt eine so breite Unterstützung für den Integrationsprozess gibt“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. Er dankte allen Initiativen, die sich beworben haben, für ihr Engagement. Insgesamt 17 Bewerbungen waren in diesem Jahr bei der Geschäftsstelle des Migrantenbeirates der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht worden.

Der Integrationspreis 2016 wurde verliehen an

  1. Preis: Hans Otto Theater mit dem Theater-Projekt „Refugees Club: A Place to Live“
  2. Preis: Annelie Beckmann und ihr Team mit dem Projekt „Deutsch für geflüchtete Frauen und ihre Kinder“
  3. Preis: Bäckerei und Konditorei Fahland mit dem Projekt „Lohn und Brot“

Der mit 500 Euro dotierte „Sonderpreis Nachbarschaft“ von der ProPotsdam, der von Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal überreicht wurde, ging an das Projekt Verein Flüchtlingshilfe Babelsberg.

Fachjury entscheidet über Vergabe

Der Integrationspreis wurde 2005 von den Mitgliedern des damaligen Ausländerbeirates initiiert, von den Stadtverordneten unterstützt und beschlossen und mit einem Preisgeld von insgesamt 1.000 Euro ausgestattet. Mit der Auslobung des Preises verfolgt die Stadt das Ziel, besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen. Potsdamer Träger, Vereine, Initiativen, Privatpersonen, Schulen, Kindergärten, Betriebe und andere Organisationen wurden aufgerufen, sich zu bewerben. Die ProPotsdam stiftet alljährlich den „Sonderpreis Nachbarschaft“, mit dem Projekte gewürdigt werden, die dem täglichen guten nachbarschaftlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen und Generationen dienen.

Die Preisträger wurden durch eine unabhängige Fachjury ermittelt. In der Jury unter Vorsitz von Birgit Müller, Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam, saßen: der Geschäftsführer der ProPotsdam, Jörn-Michael Westphal; Jala El Jazairi, Mitglied des Migrantenbeirates; Peter Frenkel, Olympiasieger, Fotograf; Ute Goldberg, Leiterin der Weidenhof-Grundschule; Alexander Hollensteiner, Geschäftsführer der Kammerakademie Potsdam gGmbH; Christoph Miethke, Unternehmer und Vorsitzender des Vereines Neues Potsdamer Toleranzedikt e. V.; Andrej Philipp, Unternehmer und Magdolna Grasnick, Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam.

Bei der Preisverleihung wurden alle eingereichten Projekte mit Kurzfilmen vorgestellt. Die Filmbeiträge sind in Kooperation mit dem Audiovisuellen Zentrum der Universität Potsdam entstanden.

Viele interessante Einreichungen

Neben den Preisträgern hatten sich weitere Potsdamer Engagierte mit folgenden Projekten um den Integrationspreis beworben:

  • Flucht nach vorn: Träger: Hans Otto Theater GmbH, Jugendclub HOT in Kooperation mit OSZ I/Technik Potsdam
  • HelpTo – das Hilfe-Portal für Flüchtlinge & Bedürftige in Potsdam; Träger: Neues Potsdamer Toleranzedikt e. V.Private Unterstützung von jungen Syrern; Antragstellerin: Frau Kerstin Walter; Ansprechpartner: Herr Dr. Akram Nassif
  • Ehrenamtliche Flüchtlingsinitiative der Kirchengemeinde Babelsberg; Antragsteller: Frau Martina und Herr Günther Kruse; Projektträger: Ehrenamtsinitiative der Kirchengemeinde Babelsberg
  • Sprachtandem Potsdam; Antragsteller: Herr Philipp Maschke und Herr Mathias Müller für die Initiative „Sprachtandem“ Potsdam
  • Syria on the Move – ein partizipatives Fotografie-Projekt mit syrischen Jugendlichen aus Potsdam; Antragsteller: SozialVisions e. V.
  • KARAWANSEREI – Interkulturelle Theatergruppe für Mädchen und Frauen; Antragsteller: KARAWANSEREI – Frau Sabine Wiedemann; Projektträger: Flüchtlingsarbeit im ev. Kirchenkreis Potsdam
  • Lernwerkstatt Deutsch; Antragsteller: Volkshochschule Potsdam
  • WIN-Welcome Integration Network; Antragsteller: IHK Potsdam
  • AVADA Asylsuchende – Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt; Antragsteller: Internationaler Bund Berlin-Brandenburg gGmbH
  • Welcome Dinner Potsdam; Antragstellerinnen: Frau Sabine Lang und Frau Antje Bachmann
  • Mit Mach Musik; Antragsteller: Mit Mach Musik – Ein Weg zur Integration von Flüchtlingskindern e. V.
  • breakLife PDM; Antragsteller: breakLife PDM

 

Weitere Informationen:
Alles zum Integrationspreis sowie zu den Siegern und Platzierten der Vorjahre auf www.potsdam.de/Integrationspreis.

 

Artikelfoto: Neues Theater, Prof. Dieter Leistner

Schüler des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums werden von Bundespräsident Gauck geehrt

Auszeichnung für Pritzwalker Schule

Für ein phantasievolles Projekt zum Deutsch lernen werden Schüler des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums in Pritzwalk vom Bundespräsidenten geehrt. Neun Mädchen und Jungen des Kurses „Deutsch als Fremdsprache“, darunter Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien, haben sich gemeinsam mit ihrer Lehrerin Diana Tress ein Brettspiel ausgedacht, dem sie den Namen „Damticko“ gaben.

Erklären, malen, darstellen

Dabei werden Karten mit Alltagsbegriffen gezogen, die dann malend, erklärend oder pantomimisch dargestellt werden müssen.

„Die 13- bis 17-Jährigen, die zum Beispiel aus Syrien und Afghanistan kommen, wollen auf spielerische Weise das Erlernen der deutschen Sprache erleichtern“, sagt Diana Tress.  Die Lehrerin wird mit zwei Schülern dafür am 14. Juni im Schloss Bellevue einen Sonderpreis des Bundespräsidenten entgegennehmen. Das Projekt ist Teil des bundesweiten Wettbewerbs „Umgang mit Vielfalt: Unterschiede verbinden – Gemeinsam einzigartig!“. Dazu wurden insgesamt 627 Arbeiten eingereicht, von denen 146 in die engere Wahl kamen. Eine Jury kürte 21 Preisträger verschiedener Altersstufen.

 

Willkommen in Deutschland – Land für Ihre Ideen

Auszeichnung für Welcome Integration Network

Das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam initiierte „Welcome Integration Network (WIN) Service Center – Bündnis für Beschäftigung“ wird in diesem Jahr im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Das hat die Deutschland – Land der Ideen, Initiative der Bundesregierung und der Deutschen Wirtschaft, am Dienstag der IHK Potsdam mitgeteilt. Das Wettbewerbsthema lautete in diesem Jahr „NachbarschafftInnovation“, wofür es nach Angaben der Initiative rund 1000 Einreichungen gab.

Berufliche Perspektiven aufzeigen

Ziel der Gründung des Netzwerkes ist es, Geflüchteten berufliche Perspektiven in Deutschland aufzuzeigen. Das gelingt nur mit vereinten Kräften, sind sich die Partner des „Welcome Integration Network“ (WIN) einig. Wichtigstes Projekt des Bündnisses ist ein Service-Center, das als Anlauf- und Schnittstelle sowie Informationsbörse Unternehmen, Hilfseinrichtungen und Geflüchtete vernetzt. So finden Zugewanderte unkompliziert Ausbildungsstellen, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Jobs und die Unternehmen geeignete Bewerbungen.

 

Weitere Informationen:
Alle in Brandenburg ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge

 

Foto: Susanne Kern

Theodor Heuss Medaille für Welcome United 03

Der Fußballverein SV Babelsberg 03 ist für seine Flüchtlingsarbeit mit der Theodor Heuss Medaille ausgezeichnet worden. Wie die Theodor Heuss Stiftung mitteilte, erhielt der Potsdamer Fußballclub die Auszeichnung für seine Flüchtlingsmannschaft Welcome United 03. So sind die Kicker aus unterschiedlichen afrikanischen Staaten, aus Afghanistan, Syrien oder dem Iran wmittlerweile fest im Liga-Spielbetrieb eingebunden.

Von der Lust zur Leidenschaft

Seit nunmehr rund zwei Jahren ist die Rasenfläche des Babelsbergs Stadions an der Karl-Liebknecht-Straße ihr Exerzierfeld für ein geordnetes und eingebundenes Miteinander im Vereinsleben, in Fan- und Freundschaftszirkeln und im städtischen Umfeld. Erst kamen sie nur, um jenseits der Flüchtlingsheime diesen Trainingsplatz für lockere Ballübungen und spontane Spielchen untereinander zu nutzen, hobbymäßig, ohne festen Rahmen. Doch aus Lust wurde schnell Leidenschaft und aus Wiederholung Struktur und Systematik, heißt es in der Begründung. Natürlich mit zunehmender Unterstützung und Förderung des gesamten Vereins. Denn auch diesem war daran gelegen, den zugereisten Sportinteressierten ihre Anlagen nicht nur zeitweise zu überlassen, sondern sie so weit wie möglich ins Spiel- und Gemeinschaftsgefüge hereinzuholen.

 

Weitere Informationen:
www.theodor-heuss-stiftung.de