Rheinsberger Initiative mit Integrationspreis geehrt
Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe ist eine Rheinsberger Initiative (Ostprignitz-Ruppin) mit dem Integrationspreis 2017 „Zusammenleben mit neuen Nachbarn“ geehrt worden. Die Auszeichnung wurde am 13. Juni bei einer Veranstaltung in Hamburg übergeben. Die Gruppe aus Rheinsberg siegte in der Kategorie Netzwerke. Ein zweiter Preisträger in der Kategorie Nachbarschaften kommt aus Lippstadt (Nordrhein-Westfalen). Insgesamt hatten sich 12 Projekte beworben.
Würdigung für Integration von Flüchtlingsfamilien
Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze und die Integrationsbeauftragte, Doris Lemmermeier, gratulierten der Rheinsberger Initiative. Die Ehrung sei ein großartiges Zeichen für die wichtige und wertvolle Arbeit der vielen Willkommensinitiativen im Land Brandenburg, die sich mit großem Engagement tagtäglich für Zugewanderte engagieren.
Der erstmals bundesweit ausgeschriebene Wettbewerb unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will hervorragende Projekte würdigen, die dazu beitragen, lebendige Nachbarschaften in Wohnquartieren zu erhalten, Ausgrenzung zu vermeiden und Integration zu unterstützen. Eine elfköpfige Jury unter dem Vorsitz des ZDF-Moderators Mitri Sirin wählte die Preisträger aus. Sie war beeindruckt von der Qualität der Projekte.
Erfolgreiches Netzwerk: Rheinsberger Initiative
Die Jury würdigte, wie die Integration Geflüchteter in Rheinsberg gelungen ist. Die Stadtverwaltung und die Wohnungsgesellschaft REWOGE setzten von Anfang an auf eine dezentrale Unterbringung, damit der unmittelbare Kontakt zu den Einheimischen das Ankommen erleichtert. 40 Wohnungen wurden von der Wohnungsbaugesellschaft über Einzelmietverträge bereitgestellt. Parallel dazu übernahm die ‚Rheinsberger Initiative’, als neues Netzwerk von Ehrenamtlichen, Wohnungsgesellschaft, Schulen, sozialen Trägern und Stadtverwaltung entstanden, die Koordination von Hilfsangeboten nach dem Motto: Hilfe anbieten, wo sie erwünscht und abgefragt wird. Statt Bevormundung wurde die Selbstständigkeit der neuen Rheinsberger gefördert.
Über eine transparente Öffentlichkeits arbeit u.a. durch das Magazin „Stadtleben“ wurde die Rheinsberger Bevölkerung informiert. Eine „Lebensfibel“ wurde gemeinsam erarbeitet und informiert über Regeln im nachbarschaftlichen Zusammenleben. Die neuen Bürger besuchen Sprachkurse, Schulen, arbeiten in örtlichen Betrieben oder absolvieren erste Praktika, bringen sich aktiv im öffentlichen Leben ein. Mittlerweile leben 200 Geflüchtete in Rheinsberg.
Staatssekretär lobt Engagement
Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium, zeichnete gemeinsam mit den Auslobern die Preisträger für ihr umfassendes Engagement aus. „Wir ehren heute herausragende Projekte, die den Gedanken der Integration in den Wohnquartieren und Nachbarschaften beispielhaft umgesetzt haben. Ihr Engagement in ihren Nachbarschaften für die Gesellschaft ist vorbildlich. Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich und wünschen Ihnen alles Gute für ihre weitere Arbeit“, erklärte Pronold anlässlich der Preisverleihung.
Der Wettbewerb ist eine Gemeinschaftsinitiative des AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesver-bands, des Deutschen Städtetages, des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, des Deutschen Mieterbunds und des vhw – Bundesverbands für Wohnen und Stadtentwicklung. Er wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung zu allen Preisträgern