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Förderprogramme für Integration (Foto: dpa/Julian Stratenschulte)

MBJS weitet Förderung von Deutschkursen für erwachsene Flüchtlinge aus

Sprache ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe. Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) weitet die Förderung von Deutsch- und Alphabetisierungskursen aus. Dafür hat es die Förderrichtlinie für Erwachsenenbildungsveranstaltungen zur Unterstützung der sprachlichen und gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen fortgeschrieben und erweitert.

Deutschkurse: Bildungsauftrag auch für Erwachsene

Bildungsminister Steffen Freiberg: „Das Land Brandenburg setzt den Bildungsauftrag von der Krippe bis zum Lebensabend konsequent um. Auch Menschen, die aus anderen Ländern und Kulturen zu uns kommen, sollen hier Bildungsgerechtigkeit erfahren. Das Beherrschen der deutschen Sprache und die interkulturelle Kompetenz sind entscheidende Faktoren bei der Integration in unsere Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. Deshalb weiten wir die Förderrichtlinie auf alle Geflüchteten aus und schaffen auch für Kursanbieter attraktivere Bedingungen. Ich freue mich über alle Menschen, die die Zeit investieren, um die deutsche Sprache zu erlernen, und möchte zugleich den Kursleitungen für ihr großes Engagement danken.“

Kurs-Förderung für erwachsene Flüchtlinge aller Nationalitäten

Das Land gewährt nun Fördermittel für Sprach- und Alphabetisierungskurse für erwachsene Flüchtlinge aller Nationalitäten – bislang galten über die Richtlinie geförderten Deutschkurse primär für ukrainische Staatsangehörige. Gefördert werden unter anderem Alphabetisierungskurse, offene Angebote wie Lerncafés oder Lernwerkstätten zum Spracherwerb sowie Kurse zum Erwerb interkultureller Kompetenzen. Außerdem werden Fortbildungen für Ehrenamtliche, die Alphabetisierungs- und Deutschangebote für Flüchtlinge durchführen, und für Mitarbeitende in der Erwachsenenbildung zur Durchführung von Sprachangeboten für Flüchtlinge finanziert. Für die Haushaltsjahre 2024 und 2025 sind jeweils 630.000 Euro vorgesehen.

Das MBJS sichert über die Förderrichtlinie wichtige Qualitätsstandards. Anbietende müssen die geeignete Qualifikation für Kursleitende nachweisen sowie Angebotskonzepte mit Terminplanung und Lehrwerk vorlegen können. Festgelegt ist nun auch ein Mindesthonorar für Lehrende in Höhe von 32 Euro pro Unterrichtsstunde.

 

Weitere Informationen
Förderrichtlinie für Erwachsenenbildungsveranstaltungen zur Unterstützung der sprachlichen und gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen

Deichmann-Förderpreis für Integration

DEICHMANN-Förderpreis für Integration geht an Bauring Hochbau

Das Neuruppiner Bauunternehmen „Bauring Hochbau GmbH“ bekommt für die berufliche Förderung benachteiligter Jugendlicher im Land Brandenburg den DEICHMANN-Förderpreis für Integration. Bildungsministerin Britta Ernst und Sonja Schröder-Galla vom DEICHMANN-Förderpreis haben am Mittwoch die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro in Neuruppin übergeben.

Gute Bildung ermöglicht Aufstiegschancen

Das mittelständische Bauunternehmen bildet alljährlich zwei bis vier Jugendliche aus, darunter benachteiligte Jugendliche. Vier von ihnen bekamen in den zurückliegenden 24 Monaten einen Arbeitsplatz im Unternehmen. Als benachteiligt gelten insbesondere Jugendliche mit Lernschwächen, ohne Schulausbildung, mit Behinderung, sozial Benachteiligte oder auch ausländische Jugendliche mit Integrationsschwierigkeiten.

Bildungsministerin Britta Ernst: „Eine gute Ausbildung ist die entscheidende Voraussetzung, dass Zukunft gelingt. Gute Bildung und gute Ausbildung ermöglichen soziale Aufstiegschancen. Je früher benachteiligte Jugendliche gezielt Unterstützung bekommen, desto besser sind ihre Perspektiven. Ich danke der Bauring Hochbau GmbH für ihr Engagement und den Förderern von Deichmann, die diese Auszeichnung ermöglichen.“

Teamfähigkeit wichtiger als Noten

Das Unternehmen Bauring legt nach eigener Aussage viel Wert darauf, dass die Jugendlichen Lust auf die Arbeit in einem Bauberuf haben und teamfähig sind. Noten und Abschlüsse spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Seit der Gründung 2003 bildet die Bauring Hochbau GmbH nicht nur eigene Lehrlinge aus, sondern bietet auch Schülerinnen und Schülern Praktikumsplätze und Ferienjobs an. In einem 14-tägigen Praktikumsprogramm durchlaufen die Jugendlichen drei bis vier verschiedene Abteilungen, um sich ein Bild vom Bauberuf zu machen. So können sie herausfinden, welche Fähigkeiten in ihnen stecken und was sie sich für ihre berufliche Zukunft vorstellen können. Auch auf Ausbildungsmessen ist die Bauring Hochbau GmbH unterwegs. Die Bauring Hochbau GmbH bildet in den Berufen Hochbaufacharbeiter, Maurer und Dachdecker aus und wurde 2016 bereits mit dem Brandenburgischen Ausbildungspreis ausgezeichnet.

Der Schuhhändler DEICHMANN zeichnet zum 14. Mal Unternehmen, Vereine und Schulen aus, die sich in herausragender Weise für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund einsetzen. Der DEICHMANN-Förderpreis für Integration wurde 2005 ins Leben gerufen, um benachteiligte Kinder und Jugendliche bei der Eingliederung in Gesellschaft und Beruf zu unterstützen.

 

Europaschule Schildow erhält Auszeichnung der KMK

Die Europaschule am Fließ in Schildow erhält vom Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (KMK) die Auszeichnung „Projekt des Monats“. Bildungsministerin Britta Ernst würdigt das Engagement der Schule und deren Beschäftigung mit kultureller Vielfalt.

Europaschule Schildow: Die Welt ist bunt

Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Thüringens Bildungsminister Helmut Holter, hat heute in Weimar der Europaschule am Fließ in Schildow (Oberhavel) die Urkunde „Projekt des Monats“ übergeben. Damit würdigt der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz das Erasmus+ Projekt „Die Welt ist bunt – Die Kunst zusammen zu leben“, das die Schule seit 2016 gemeinsam mit dem Thomas-Mann-Gymnasium Prag (Tschechien) und der Volksschule Neder (Tirol/Österreich) durchführte.

In dem Projekt hatten sich die Kinder mit angestammten Bräuchen ihres kulturellen Umfeldes, aber auch denen ihrer Mitschülerinnen und -mitschüler mit Migrationshintergrund auseinandergesetzt. Die Kinder hatten unter anderem Flüchtlinge getroffen und diese nach ihren Gründen für Migration und Flucht befragt. Ziel war es, kulturelle Vielfalt erlebbar zu machen und die Angst vor Unbekanntem abzubauen.

Bildungsministerin Britta Ernst: „Mein Glückwunsch geht an die Europaschule am Fließ in Schildow für ihr Projekt über kulturelle Vielfalt und Wege des guten Zusammenlebens. Hier zeigt sich sehr anschaulich, wie das Programm Erasmus+ unseren Schulen die Möglichkeit bietet, internationale Kontakte aufzubauen und Europa für die Schüler erlebbar zu machen.“

Hintergrund

Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) stellt jeden Monat auf seiner Website ein „Projekt des Monats“ vor. Es zeigt beispielhaft, wie internationaler Austausch im Schulbereich gelingen kann. Die beteiligten Einrichtungen erhalten auf diese Weise Anerkennung für ihr Engagement.

Das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ fördert europäische Schulpartnerschaften und gemeinsame Fortbildungsprojekte von Lehrkräften. Im Schuljahr 2017/2018 erhalten 30 Brandenburger Schulen mit insgesamt 35 Projekten eine Förderung.

 

Weitere Informationen
Beitrag auf der Webseite des Pädagogischen Austauschdiensts der Kultusministerkonferenz

Abschlusszertifikate für Refugee Teacher – Symbolbild (Foto: Romario Ien – stock.adobe.com)

Zurück in den Lehrberuf: Abschlusszertifikate überreicht

Wissenschaftsstaatssekretärin Ulrike Gutheil und und Bildungsstaatssekretär Thomas Drescher haben heute gemeinsam mit dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Andreas Musil, den Absolventinnen und Absolventen des zweiten Durchgangs des „Refugee Teachers Programm“ in einer feierlichen Zeremonie die Abschlusszertifikate übergeben.

Das einzigartige Qualifizierungsprogramm der Uni Potsdam

Alle Hochschulen im Land Brandenburg haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte zur Integration auf den Weg gebracht, um Flüchtlinge zu informieren und zu beraten, um ihnen Deutsch-Kenntnisse zu vermitteln und sie auf ein Studium vorzubereiten. Die Universität Potsdam hat sich dabei besonders hervorgetan: Im März 2016 startete ein bundesweit einzigartiges Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer, das dazu befähigen soll, eine Unterrichtsbefähigung für deutsche Schulen zu erhalten. Das Programm ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Erwerb der deutschen Sprache, gibt Einblicke in das deutsche Bildungsverständnis und Schulsystem, vermittelt Hospitationspraktika an Schulen und ermöglicht den Austausch mit deutschen Studierenden und Lehrkräften.

Hintergrund

Das Land Brandenburg unterstützt das Programm mit insgesamt mehr als 1 Million Euro. Im vergangenen Jahr haben die ersten 28 Absolventinnen und Absolventen das Programm abgeschlossen und arbeiten jetzt zum Teil als Assistenzlehrkräfte an Brandenburger Schulen. Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms sind noch in der Ausbildung.

Übergabe der Zuwendungsbescheide zur Förderung der Jugendverbandsarbeit (Foto: MBJS)

Land fördert Jugendverbandsarbeit mit mehr als 2,5 Millionen Euro

Jugendstaatssekretär Thomas Drescher hat in Potsdam dem Landesjugendring Brandenburg e.V. mehrere Zuwendungsbescheide für die Förderung der landesweit tätigen Jugendverbände in Höhe von insgesamt 2 Millionen Euro übergeben.

Zuschuss für Personalkosten, Arbeitsmittel und Projekte

Mit dem Geld fördert das Land die Personalkosten von Jugendbildungsreferenten, die Arbeitsmittel der Jugendverbände sowie deren Projekte der außerschulischen Jugendbildung und internationalen Jugendarbeit. Aus Lottomitteln werden Beteiligungswerkstätten für geflüchtete und nicht geflüchtete Jugendliche unterstützt.

Zusammen mit einer weiteren Zuwendung für die Arbeit des Landesjugendringes Brandenburg e. V., dem Dachverband der 29 landesweit tätigen Jugendverbände, fördert das Jugendministerium die Jugendverbandsarbeit im Jahr 2018 mit insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro.

Jugendverbandsarbeit: Selbst Verantwortung übernehmen

Jugendstaatssekretär Dr. Thomas Drescher unterstreicht die Bedeutung, die Jugendverbände für das Aufwachsen junger Menschen in unserer Gesellschaft haben: „Jugendverbände vertreten die Interessen junger Menschen in der Gesellschaft und ermöglichen auf diese Weise Partizipation. Sie beruhen auf der Selbstorganisation junger Menschen, die lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen und ihre Überzeugungen zu vertreten.“

Dokumentation über einzugliedernde Kinder im Land Brandenburg (Foto: © Rawpixel.com – stock.adobe.com)

Bildungsministerium legt Zahlen zu einzugliedernden Kindern vor

Die Dokumentation „Flucht, Asyl und Integration“ enthält umfangreiche Erläuterungen, Zahlen und Fakten über geflüchtete sowie weitere einzugliedernde Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen, über Angebote der  Weiterbildung und Integration durch Sport im Land Brandenburg. Ab sofort steht sie in aktualisierter Form im MBJS-Internet zur Verfügung.

Rund 8.800 einzugliedernde Kinder in Brandenburg

Im aktuellen Schuljahr 2017/18 werden 8.804 einzugliedernde Kinder und Jugendliche – die Mehrzahl davon aus Flüchtlingsfamilien – nach der Eingliederungsverordnung an 540 der 712 allgemeinbildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft unterrichtet. Ein Jahr zuvor waren es rund 1.150 weniger. Das entspricht etwa 4 Prozent aller Schülerinnen und Schüler an Brandenburgs öffentlichen Schulen (2016: 3,6 Prozent). Die meisten Einzugliedernden lernen in Grundschulen (5.519), gefolgt von Oberschulen (2.369), Gesamtschulen (388), Schulen des Zweiten Bildungswegs (206), Gymnasien (190) und Förderschulen (132).

Es gibt an Brandenburgs öffentlichen Schulen derzeit 144 Vorbereitungsgruppen, die auf die Beschulung im regulären Unterricht vorbereiten und 905 Förderkurse, die ergänzend zum Regelunterricht besucht werden. Im aktuellen Schuljahr stehen dafür zusätzlich 306 Lehrkräftestellen zur Verfügung, in der Erstaufnahmeeinrichtung Eisenhüttenstadt rund 15 zusätzliche Stellen. Die ersten Lehrkräfte aus dem Programm „Refugees Teachers Welcome“der Universität Potsdam arbeiten erfolgreich als unterstützende Assistenzlehrkräfte in den Schulen.

Zweijähriger Bildungsgang zur beruflichen Grundbildung sehr erfolgreich

Als Erfolgsmodell erweist sich der zweijährige Bildungsgang zur beruflichen Grundbildung BFS-G-Plus, der für berufsschulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und ohne ausreichende Deutschkenntnisse Anfang 2016 konzipiert und eingerichtet wurde. Er beinhaltet u.a. Spracherwerb, berufliche Orientierung, Praxislernen sowie Unterrichtsfächer wie Deutsch, Mathematik, Kommunikation und Politische Bildung und soll auf eine Berufsausbildung vorbereiten. Mittlerweile werden 1.654 berufsschulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag im BFS-G-Plus beschult. Die Jugendlichen werden in 110 Klassen an 22 Oberstufenzentren unterrichtet.

An den Oberstufenzentren (OSZ) in fast allen Landkreisen und kreisfreien Städten wurden im Rahmen des  Landesprogramms „Türöffner: Zukunft Beruf“Lokale Koordinierungsstellen eingerichtet, um berufsschulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz durch geeignete Projekte in den sozialen und personellen Kompetenzen zu stärken. Insbesondere geflüchteten Jugendlichen bieten diese Projekte zusätzliche berufliche Orientierung.

Begrüßungsmappen für den Kita-Bereich in vielen Sprachen

Für den Kitabereich gibt es bei den Jugendämtern, aber auch online Begrüßungsmappen mit Flyern und Eltern-Formularen in verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Kurdisch, Arabisch sowie Persisch/Farsi), entwickelt vom AWO Landesverband in Kooperation mit dem Landkreis Dahme-Spreewald, gefördert vom MBJS.

1.439 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden von den kommunalen Jugendämtern betreut, davon sind etwa sieben Prozent junge Frauen. Die Hauptherkunftsländer sind Afghanistan und Syrien

Bildungsministerin Britta Ernst: „Das alles zeigt, welche enormen Anstrengungen unternommen wurden und weiter unternommen werden, um Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund eine gutes Ankommen und eine gute Bildung zu ermöglichen. Ich danke den Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie den vielen Ehrenamtlichen – insbesondere in den Sportvereinen –, die sich für ihre Belange engagieren.“

 

Weitere Informationen
Dokumentation „Flucht, Asyl und Integration“

 

Foto: © Rawpixel.com – stock.adobe.com

Muttersprachlicher Unterricht (Foto: Jasmin Merdan – stock.adobe.com)

Muttersprachlicher Unterricht für Schüler mit Migrationshintergrund

Am 21. Februar ist Internationaler Tag der Muttersprache, von der UNESCO als Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“ ausgerufen. Aus diesem Anlass machen Bildungsministerin Britta Ernst und die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, auf die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts an Schulen aufmerksam.

Nachfrage nach muttersprachlichem Unterricht wächst

Mehr als 900 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund nehmen im aktuellen Schuljahr am freiwilligen Zusatzangebot des muttersprachlichen Unterrichts teil, darunter rund 380 Schülerinnen und Schüler in Arabisch, 240 in Russisch, 190 in Polnisch, 55 in Persisch (Dari bzw. Farsi), 40 in Vietnamesisch sowie 12 in Türkisch. Das sind insgesamt rund 30 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler im muttersprachlichen Unterricht als 2016 (701 Schülerinnen und Schüler), auch die Teilnahmezahlen zur Förderung in Polnisch haben erneut zugenommen.

Ministerin Britta Ernst: „Für die Kinder und Jugendlichen ist die Förderung ihrer Muttersprache enorm wichtig. Damit erleben sie im Schulalltag die Anerkennung ihrer mehrsprachigen Fähigkeiten und ihrer interkulturellen Identität. Das fördert nicht nur ihr Selbstwertgefühl, sondern strahlt auch auf die Lernmotivation und die Zugehörigkeit zur Schule aus.“ 

Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg: „Mehrsprachigkeit ist in der heutigen Gesellschaft und auch auf dem Arbeitsmarkt ein großes Plus. Die Kinder von geflüchteten Familien und Familien mit Migrationshintergrund haben hier eine hervorragende Ausgangsbasis. Um diese wirklich nutzen zu können, brauchen sie Unterstützung. Ich bin froh, dass wir in Brandenburg mit dem muttersprachlichen Unterricht ein Angebot haben, mit dem diese Schülerinnen und Schüler den Bezug zu ihrer Herkunftskultur bewahren können und gleichzeitig ihre Integration erleichtert wird.“

Zusätzlich zum regulären Unterricht

Der muttersprachliche Unterricht wird ab einer Gruppengröße von mindestens 12 Schülerinnen und Schülern mit derselben Muttersprache gefördert. Er findet für maximal vier Unterrichtsstunden pro Woche, in jahrgangsstufen- oder schulübergreifenden Lerngruppen nach dem regulären Unterricht statt. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse in ihrer Herkunfts- und Familiensprache erwerben bzw. festigen. Die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg) sind im Auftrag des Bildungsministeriums mit der Koordination des landesweiten Angebots betraut. Rechtliche Grundlage für den muttersprachlichen Unterricht ist die Eingliederungs- und Schulpflichtruhensverordnung.

Alfred Roos, Leiter der RAA Brandenburg: „Gute Kenntnisse in der eigenen Muttersprache sind als Ressource für das Erlernen der Schulsprache Deutsch und weiterer Fremdsprachen unerlässlich. Das muttersprachliche Angebot bietet zugleich vielfältige Anknüpfungspunkte für die Wertschätzung und Entwicklung der Mehrsprachigkeit in Brandenburger Schulen insgesamt. Die muttersprachlichen Lehrkräfte sind kompetente Mittler zwischen den zugewanderten Kindern und Eltern sowie der Schule.“

 

Weitere Informationen
Eingliederungs- und Schulpflichtruhensverordnung

 

Foto: Jasmin Merdan – stock.adobe.com

SchulKinoWochen (Foto: mermyhh/pixabay.com)

SchulKinoWochen mit „Als Paul über das Meer kam“

Vom 18. Januar bis 01. Februar  2018  finden wieder SchulKinoWochen im Land Brandenburg statt. Insgesamt befinden sich 30 Produktionen im Angebot, darunter auch der Film „Als Paul über das Meer kam“, der auf mitfühlend-kritische Weise an einem Flüchtlingsschicksal teilhaben lässt. Schulen können sich bis 11. Januar für eine der Vorführungen anmelden.

Bildungsstaatssekretär Thomas  Drescher  wird am 18. Januar  in den »Neuen Kammerspielen« Kleinmachnow  die SchulKinoWochen 2018 offiziell  eröffnen. Schirmherrin ist Bildungsministerin Britta Ernst.

„Die Unsichtbaren“ zum Auftakt der SchulKinoWochen

Zum Auftakt läuft der deutsche Film „Die Unsichtbaren — Wir wollen leben“ eine emotionale Geschichtsstunde über das Berlin der letzten Kriegsmonate. Der Schauspieler Florian Lukas, in einer der Hauptrollen zu sehen, ist Gast des anschließenden Filmgesprächs.

Lehrerinnen und Lehrer aller Schulen des Landes Brandenburg können sich bis zum 11. Januar für Vorführungen  mit ihren Klassen anmelden. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 € pro Schülerin/Schüler, zwei Begleitpersonen pro Klasse haben freien Eintritt. Die Veranstaltungen im außerschulischen „Lernort Kino“ gelten als Teil des Unterrichts.

Anmeldungen können über das FILMERNST-Kinobüro im LISUM erfolgen – per Mail an anmeldung@filmernst.de oder telefonisch (03378) 209 161.

Rund 250 Veranstaltungen im Rahmen der SchulKinoWochen geplant

Bis 1. Februar 2018 sind in 31 Spielstätten des Landes rund 250 Veranstaltungen geplant, viele davon umrahmt von Gesprächen und Diskussionen. Das Programm reicht von Animationsfilmen für die Jüngsten („Die drei Räuber“ und „Die Häschenschule“) und Kinderfilmklassikern („Das Sams“ und „Karakum – ein Aben­ teuer in der Wüste“) über Literaturverfilmungen („Tschick“ oder „Jugend ohne Gott“) bis zum Oscar-Gewinner 2017 („Moonlight“). Dokumentarfilme wie Al Gores „Immer noch eine unbequeme Wahrheit“ thematisieren den Klimawandel und „Das System Milch“ wirft einen aufklärerischen Blick auf die Agrarwirtschaft.

Die SchulKinoWochen im Land Brandenburg werden organisiert und gestaltet von VISION KINO, Netzwerk  für Film- und Medienkompetenz in Kooperation mit FILMERNST. Gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

 

Schüler, Foto: Klimkin

Einladung zum Pressetermin Refugee Teachers

Seit Oktober dieses Jahres unterrichten geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer an Schulen des Landes Brandenburg. Ihre Ausbildung für den Einsatz in Deutschland erhielten die Lehrkräfte, die überwiegend aus Syrien stammen, im „Refugee Teachers Program“ an der Universität Potsdam.

Refugee Teachers im Einsatz

Wie sieht der Alltag der Refugee Teachers aus? Welche Aufgaben haben sie? Wie gestalten sie den Unterricht? Und wie arbeiten sie mit den deutschen Kolleginnen und Kollegen zusammen? Diese und weitere Fragen möchten wir Ihnen auf einem Pressetermin in einer Potsdamer Schule beantworten.

Wann
09. November 2017, 12.30 Uhr

Wo
Goethe-Grundschule in 14482 Potsdam, Stephensonstraße 1

Gesprächspartner beim Pressetermin

Ihre Gesprächspartner sind Bildungsministerin Britta Ernst, der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D., die Initiatorin des Projekts, Prof. Dr. Miriam Vock, Schulleiterin Anja Henkes sowie die syrische Lehrerin Alesar Saed.

Film- und Fotoaufnahmen in einer Schulklasse sind möglich

Wenn Sie den Termin wahrnehmen möchten, geben Sie uns bitte Bescheid unter  pressestelle@mbjs.brandenburg.de oder 0331 866 3521.

Hintergrund

Partner des Projekts „Refugees Teachers Program“ sind das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

rtner des Projekts „Refugees Teachers Program“ sind das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Bildungsministerin Britta Ernst (li) informiert sich im Zentrum für Gewerbeförderung der Handwerkskammer Potsdam in Götz über ein Projekt zur beruflichen Orientierung für junge Flüchtlinge. (Foto: MBJS)

Ministerin Ernst besucht junge Flüchtlinge bei Werkstatttagen

Bildungsministerin Britta Ernst hat sich am Montag  im Zentrum für Gewerbeförderung der Handwerkskammer Potsdam in Götz über ein Projekt zur beruflichen Orientierung für junge Flüchtlinge informiert. Während zehntägiger „Werkstatttage“ haben Schülerinnen und Schüler des Oberstufenzentrums Havelland die Möglichkeit, praktische Arbeit zu leisten und sich über verschiedene Handwerksberufe, über die Arbeitsmarktsituation und über Karrierechancen im Handwerk zu informieren.

„Werkstatttage“ sind sinnvolle Ergänzung zum Unterricht

Die „Werkstatttage“ werden im Rahmen der Bund-Länder-Vereinbarung „Bildungsketten“ seit dem Schuljahr 2016/17 für Schülerinnen und Schüler angeboten. Träger des Projekts sind die Handwerkskammern, die bei der Umsetzung im Land Brandenburg eng mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und den Schulämtern zusammenarbeiten.

Ministerin Britta Ernst: „Es ist enorm wichtig, dass wir gerade jungen Flüchtlingen den Weg in die Berufswelt ebnen. Nur so schaffen sie die Integration in unsere Gesellschaft. Das Projekt ist eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht in der Schule und eine gute Vorbereitung auf eine Berufsausbildung. Die Schülerinnen und Schüler können hier ihre praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausprobieren und unter Beweis stellen. Nicht zuletzt haben sie die Möglichkeit, ihre in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse anzuwenden.“

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Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam: „Das Handwerk freut sich über den Besuch der neuen Bildungsministerin. Wir sehen dies als Wertschätzung der brandenburgischen Landesregierung gegenüber der beruflichen Bildung und als Anerkennung der zahlreichen Bemühungen des Handwerks bei der Integration junger Flüchtlinge. Bei dieser Integrationsaufgabe stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Das Handwerk stellt sich dieser Aufgabe mit großem Engagement. Unsere Betriebe stehen bereit, motivierte Flüchtlinge zu qualifizieren und auszubilden. Damit leistet das Handwerk einen wichtigen Beitrag zur Integration. Die Berufsorientierung im Bildungsgang BFS-G Plus ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg. Mit dem Projekt können wir den jungen Flüchtlingen zeigen, welche Vielfalt unsere mehr als 130 Ausbildungsberufe bieten und ihre Stärken ausloten. Diese Möglichkeiten hatte keiner von ihnen in seinem Heimatland. Natürlich hoffen wir, möglichst viele der jungen Flüchtlinge für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Unsere Betriebe und Ausbilder empfangen sie mit offenen Armen!“

Heranführung an die duale Ausbildung kommt große Bedeutung zu

Die Schülerinnen und Schüler absolvieren derzeit einen zweijährigen Bildungsgang der „Berufsfachschule zum Erwerb beruflicher Grundbildung und von gleichgestellten Abschlüssen der Sekundarstufe I (BFS-G-Plus)“. Der Bildungsgang richtet sich an berufsschulpflichtige Jugendliche, die aufgrund fehlender Zugangsvoraussetzungen nicht die Berufsschule besuchen können und über keine ausreichenden Deutschkenntnisse verfügen. Ziel des Bildungsgangs ist die Vermittlung der deutschen Sprache (Bildungs- und Fachsprache) und beruflicher Grundbildung. Der Unterricht findet in den Fächern des berufsübergreifenden (Deutsch, Mathematik, Wirtschaft- und Sozialkunde, Sport) und des berufsbezogenen Bereichs (berufliche Orientierung) statt.

Die meisten Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang BFS-G-Plus sind Geflüchtete, vor allem  unbegleitete minderjährige Ausländer. Neben der Sprache ist auch das Bildungssystem für die Zielgruppe neu. Daher kommt gerade der Berufsorientierung, der Heranführung an die duale Ausbildung und den deutschen Arbeitsmarkt eine besonders große Bedeutung zu.

Am Ende des Projekts erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat und eine individuelle Einschätzung über ihre sozialen und berufsspezifischen Kompetenzen von  geschultem Personal der Handwerkskammern.

 

 

Weitere Informationen
Webseite des Bildungsministeriums

 


Hintergrund zum Projekt „Werkstatttage“

Die Werkstatttage im Gewerbezentrum Götz wurden 2016 als Pilotprojekt mit zunächst 60 Plätzen gestartet. Seit April 2017 gibt es sie als flächendeckendes Angebot für junge Flüchtlinge, die vor allem aus Syrien und Afghanistan, aber auch aus afrikanischen Ländern kommen. Die Teilnehmer, die an den Oberstufenzentren des Einzugsbereichs der Potsdamer Handwerkskammer eine zweijährige berufliche Grundbildung erhalten, können sich in verschiedenen Handwerksberufen ausprobieren. Zur Auswahl stehen unter anderem Kfz-Technik, Metall- und Holzbearbeitung, Maler, Friseur, Heizung oder Sanitär.

Sie erhalten damit die Möglichkeit in der Praxis herauszufinden, wo ihre Interessen für eine spätere Ausbildung liegen. Während des zweiwöchigen „Schnupperkurses“ lernen die zumeist jungen Männer jeweils vier unterschiedliche Gewerke kennen. So stellt in der Holz- und Metallbearbeitung jeder nach Zeichnung einen Alltagsgegenstand her, zum Beispiel Spielzeug. Das Ergebnis ihrer Arbeit dürfen die Teilnehmer am Ende mitnehmen.

Bis zum Jahresende werden rund 560 vorrangig minderjährige Flüchtlinge diese Werkstatttage absolviert haben. Nach Angaben der Kammer ist der größte Teil hochmotiviert. Bei einer Umfrage gaben 80 bis 90 Prozent an, mit dem Angebot sehr zufrieden zu sein. 40 bis 50 Prozent können sich demnach eine berufliche Perspektive im Handwerk vorstellen. Derzeit absolvieren in Brandenburg 62 Flüchtlinge eine Lehre. Weitere 20 haben einen Vertrag über eine Einstiegsqualifizierung unterschrieben.

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