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Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg (FJB) ist neue Partner (Foto: brandenburg.de)

Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit (FJB) ist neuer Partner

Die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg/Bündnis für Brandenburg“ und der Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg (FJB) haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, und FJB-Vorstandsmitglied Stefan Zaborowski unterzeichneten das Dokument am Donnerstag in Potsdam. „Es bezieht den FJB in die Bemühungen der Landesregierung ein, rechtsextremistischen Tendenzen in der Gesellschaft wirksam zu begegnen und sich gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen“, betonte Kralinski. Der Fachverband ist der 42. Kooperationspartner der Koordinierungsstelle.

Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit wichtiger Partner

Kralinski: „Gerade in Brandenburg haben wir große Anstrengungen für eine offene und tolerante Gesellschaft unternommen und damit viel erreicht. Brandenburg ist ein modernes Land für alle geworden. Aber es gibt keinen Grund zur Entwarnung. Die Zahl rechtsmotivierter Übergriffe ist weiter hoch. Gleiches gilt für Hasskriminalität. Die rechte Szene ist weiterhin sehr aktiv. Wir werden ihr auch in Zukunft entschieden entgegentreten. Die Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg leistet dafür einen wichtigen Beitrag. Da ist es nur zu gut, dass wir mit dem Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg einen neuen aktiven und wichtigen Partner bekommen. Er verfügt über ein breites Netzwerk und Expertenwissen im Bereich der Gewalt- und Radikalisierungsprävention. Der FJB wirbt seit Jahren bei jungen Menschen für gesellschaftliches Engagement und demokratisches Zusammenleben.“

Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme

Zaborowski: „Angebote der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit leisten täglich einen bedeutenden Beitrag zur Förderung unserer demokratischen Gesellschaft. Unsere Mitglieder engagieren sich in besonderer Weise für eine von Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme geprägte Jugendkultur. Es ist für uns daher selbstverständlich, dieses Engagement mit unseren Partnern zu teilen.“

Kunsttandem Unser Perleberg (Foto: Bündnis für Brandenburg)

Ein Kunstprojekt, das Menschen zusammen bringt

Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, hat in der Rolandstadt im Nordwesten Brandenburgs die neue Dauerausstellung „Kunsttandem: Unser Perleberg“ eröffnet. Kralinski sprach dabei von einem „gelungenen Beispiel, wie durch Flüchtlingshilfe Neubürger, Alteingesessene, Stadt und Region gleichermaßen profitieren können“. An dem Projekt haben sich insgesamt rund 30 Jugendliche beteiligt.

Lieblingsorte im Kunsttandem erkundet

Jugendliche aus dem Gottfried-Arnold-Gymnasium und junge Geflüchtete des Integrationskurses der Akademie Seehof haben dabei in Tandems Perleberg erkundet und dabei Bilder von ihren Lieblingsorten fotografiert und gezeichnet. Entstanden sind Großcollagen, die auf Stelen aufgebracht und nun im historischen Judenhof der Stadt ausgestellt sind.

Kralinski: „Das Projekt steht im Zeichen des Dialogs der neuen und alten Einwohner und gibt Einblicke in eine spannende Identifikationssuche mit der Stadt. Die Stelen laden dazu ein, die schöne Stadt näher kennen zu lernen und ihre unverwechselbaren Seiten herauszufinden.“

Kunsttandem: Warmer Empfang und neue Perspektiven

Den Flüchtlingen habe sich dabei die Chance eröffnet, in die Stadt eingeführt und von ihren Bewohnern in Empfang genommen zu werden. Gleichzeitig hätten sich den Perleberger Schülerinnen und Schülern selbst neue Perspektiven auf die eigene Stadt geboten.

Ein Teil des Projekts wurde im Rahmen des Regionalbudgets vom Bündnis für Brandenburg mit fast 5.200 EUR finanziert.

 

Weitere Informationen
Das Projekt auf der Webseite der Stadt Perleberg

 


Prignitz Online TV, veröffentlicht am 17. Juli 2017

 


 

Rede vom Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, zur Eröffnung der Ausstellung

Perleberg, 10. November 2017

Es gilt das gesprochene Wort!

 

„Verehrte Gäste,

in Kurzform könnte man diese interessante Ausstellung vielleicht so umschreiben: Alt- und Neu-Einwohner zusammenbringen, Neugierde auf die Stadt wecken! Dieses Integrationsprojekt mit dem Titel „Kunsttandem: Unser Perleberg“ steht ganz im Zeichen des Dialogs zwischen alten und neuen Einwohnern der Stadt Perleberg und gibt Einblicke in eine interessante Identifikationssuche mit der Stadt.

Mit „Neu“ sind all jene genannt, die zumeist als Flüchtlinge vor zwei Jahren neu in die Rolandstadt bzw. die Prignitz gezogen sind, mitunter Anlaufschwierigkeiten hatten und erst Identität und ‚neue Heimat‘ finden mussten. Mit „Alt“ sind wiederrum alteingesessene Perleberger gemeint, hier vornehmlich Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Gottfried-Arnold-Gymnasiums. Diese Schüler haben unter Betreuung der künstlerischen Leiter Katja Martin und Jost Löber Flüchtlinge getroffen, sich mit ihnen ausgetauscht und dann in Tandems die Stadt erkundet. Die besten Orte und schönsten Motive sollten dabei in Bildern festgehalten werden. Herausgekommen sind diese Fotografien hier. Sie zeigen ihr altes und neues Lebensumfeld, zeigen Sichtweisen auf eine Stadt, die einem vertraut sind und doch wieder nicht. Sie laden ein, diese schöne Stadt im Norden Brandenburgs näher kennenzulernen und ihre unverwechselbaren Seiten herauszustellen. Dokumentiert worden ist beispielsweise eine „Stadt im Fluss“, die zwar nicht an der Elbe liegt, dafür mit ihrer „Stepenitz“ an wunderschöne Orte zum Verweilen und Innehalten einlädt. Ich bin genauso gespannt wie auf ihre Bilder zum nächsten Sehnsuchtsort – dem Hagen, einem unter Schutz stehenden Landschaftspark hinter der Innenstadt. Auch dort haben sie das eine oder andere Kleinod von Perleberg in einfühlsamer Weise festgehalten.

Werte Gäste, liebe Katja Martin und Jost Löber, in drei Aktionstagen ermöglichten sie so auf ganz eindrucksvoller Art Begegnungen zwischen Perleberger Schülern und Neuankömmlingen, denen der Einstieg in ein neues Leben erleichtert wurde. Es bot den Flüchtlingen die Chance, in die Stadt eingeführt und von ihren Bewohnern in Empfang genommen zu werden. Gleichzeitig haben sich so auch neue Perspektiven für die Perleberger Schüler selbst auf ihre eigene Stadt geboten. An dieser Stelle kommt ein weiterer Aspekt des Vorhabens zur Geltung: Mit der Dauerausstellung hier im Judenhof wurde ein historischer Ort der Stadt ausgewählt, der ohnehin ein Ort der Begegnung ist und mit architektonisch interessanten Zeugen der Vergangenheit aufwartet. Durch das Aufstellen von Stelen für die Ausstellung wird der öffentliche Raum gleichsam aufgewertet. Und Dauerausstellung heißt: Der Geist dieses „poetisch-philosophischen Bildes“ hier wird bewahrt.

Viele Partner haben sich um dieses Projekt verdient gemacht, das vor einem Jahr sein „Stelldichein“ gegeben hat. Stellvertretend sei hier das ‚Bündnis für Brandenburg‘ genannt, aus deren Regionalbudget dieses Integrationsprojekt finanziert wurde. Und natürlich die Stadt Perleberg und ihre Bürgermeisterin für die Idee.

Ebenfalls danken möchte ich neben den Projektverantwortlichen auch den vielen Schülern Perlebergs, die im wahrsten Sinne des Wortes geflüchtete Menschen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan an die Hand genommen haben und gemeinsam auf Exkursionskurs in Perleberg gegangen sind. Ich weiß von teils sehr liebevoll-geschriebene Briefe der Beteiligten. Exemplarisch seien diese beiden Beispiele abschließend genannt. So schreibt Lara Erdmann: „Die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen fand ich extrem interessant, erst recht die Kennenlernrunden. (…) Ich finde unser Ergebnis sehr faszinierend.“ Jamoul Hussein schreibt dazu: „Wir haben als Team gearbeitet und im Projekt kamen viele Meinungen und Ideen zusammen. Das fand ich toll“.

Das ist es in der Tat. Ich bin jetzt gleich neugierig auf ihre Werke und weitere Eindrücke ihres Projektes.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“

Integration, Foto: Geralt, pixabay.com

„Bündnis für Brandenburg“ unterstützt erneut Projekte

Das „Bündnis für Brandenburg“ unterstützt weitere Projekte zur Integration Geflüchteter mit insgesamt rund 15.000 Euro.

Integration ist Daueraufgabe

Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, sagte dazu am Sonntag in Potsdam: „Damit soll die Integration weiter verbessert werden. Sie ist eine Daueraufgabe, die einen langen Atem erfordert. Die Netzwerke für die Integration  brauchen weiter unsere Hilfe. Auch mit kleinen Beträgen kann Wichtiges auf den Weg gebracht werden.

Das Bündnis fördert lokale und regionale Netzwerke und modellhafte Projekte, die die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft, in Ausbildung und Arbeitsmarkt verbessern.

Neu unterstützte Projekte in der Übersicht

In das Projekt „Netz Werk Laden“ der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz fließen ca. 9.300 Euro. Ehrenamtlich Aktive aus Grünheide sowie die Pfarrgemeinde bauen den „Netz Werk Laden“ als lokale Anlaufstelle für ehren- und hauptamtliche Kräfte der Region auf und wollen so die Integration von Geflüchteten nachhaltig voran bringen.

Für das Projekt „Mobil sein – Mobil werden“ des Vereins Hand in Hand (Potsdam) wurden 1.200 Euro bewilligt. Der Verein will insgesamt 15 Fahrradkurse mit erfahrenen Trainern anbieten, um die Mobilität von geflüchteten Frauen zu erhöhen. Es werden zudem Verkehrsregeln sowie Kenntnisse der Fahrradreparatur vermittelt.

Das Projekt „Klappe auf: Die Dritte“ erhält 5.000 Euro. Der Potsdamer Verein HochDrei – Bilden und Begegnen in Brandenburg – produziert kurze Erzählvideos. Darin geben junge Menschen unterschiedlicher Herkunft einen Einblick in Alltag und soziales Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind.

Die Förderung für „Mensch willkommen! on tour“ in Potsdam beläuft sich auf knapp 600 Euro. Das Projekt von GRIPS Werke e.V., GRIPS Theater, JoG (Jugendliche ohne Grenzen), BBZ (Beratungs- und Betreuungszentrum für Migrant*innen und Flüchtlinge), Flüchtlingsrat Berlin und B-umF (Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) wird mit jungen Künstlern aus Berlin ausgeführt. Geflüchtete Musiker, Dichter und Schauspieler, aber auch ortsansässige Künstler haben am 23. September in Potsdam Gelegenheit, ihr Talent im Rahmen von „Mit Sicherheit gut ankommen“ – einer Wanderausstellung der Stiftung Outlaw – auf die Bühne zu bringen.

Trauma-Beratung

Trauma-Beratung ist wichtiger Grundstein für weitere Integration

Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, hat heute in Müncheberg die Beratung für traumatisierte Flüchtlinge im Landkreis Märkisch-Oderland besucht. Dort sprach er auch mit Flüchtlingsfamilien.

Trauma-Beratung Grundstein für weitere Integration

„Die Mitarbeiter legen mit ihrer Trauma-Kompetenz einen wichtigen Grundstein für weitere Integration“, sagte der Staatssekretär. Nicht alle Schutzsuchenden seien traumatisiert, aber viele. Sie bräuchten Hilfe. Dafür müsse bei ihnen vor allem wieder Vertrauen aufgebaut werden. Die ersten Schritte dahin würden in der Müncheberger Trauma-Beratung unternommen. Die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von psychisch kranken und traumatisierten Flüchtlingen sei ein wesentliches Ziel.

Kralinski weiter: „Die Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten ist immer mit Aufbruch und Hoffnung auf ein besseres, sicheres Leben, aber auch mit vielen Verlusterfahrungen verbunden. Trauma-Bewältigung ist ein langwieriger Prozess, in dem die Flüchtenden erst einmal wieder Sicherheit und Stabilität erfahren. Das ist gerade für Kinder und Jugendliche existenziell.“ Das Land förderte die Einrichtung über das Bündnis für Brandenburg 2016 und 2017 mit mehr als 87.000 Euro. Etwa 10 Prozent der zirka 2.000 Flüchtlinge im Landkreis Märkisch-Oderland gelten als traumatisiert.

Traumaberatung

Traumaberatung in Müncheberg

Hintergrund

Die Beratungsstelle in Müncheberg betreut Flüchtlinge aller Altersgruppen aus knapp 20 Herkunftsländern. In regelmäßigen Sprechstunden wird ihnen dabei geholfen, Erlebtes zu schildern und aufzuarbeiten. Auch Bezugspersonen werden einbezogen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Leitung und den Sozialarbeitern der Einrichtungen sowie mit der Psychiatrischen Institutsambulanz und gegebenenfalls mit Therapeuten und Kliniken im Landkreis.

Die Trauma-Beratung wendet sich auch an Lehrkräfte und Erzieher, Mitarbeiter von Willkommensinitiativen und Flüchtlingshilfe sowie an Unternehmen, die traumatisierte Flüchtlinge beschäftigen. Es stehen auch Beratungsräume in Strausberg und Seelow zur Verfügung.

 

Weitere Informationen
Internationaler Bund

Screenshot aus dem neuen Werbevideo für die Ehrenamtskarte

Video wirbt für Ehrenamtskarte

Viele Menschen in Brandenburg und Berlin engagieren sich ehrenamtlich – zum Beispiel im Sportverein, beim Bürgerbus oder in der Geflüchtetenhilfe. Als kleinen Dank für diese Heldinnen und Helden des Alltags haben Berlin und Brandenburg eine gemeinsame Ehrenamtskarte eingeführt. Bei bereits mehr als 150 Partnerstellen erhalten Inhaber der Karte Rabatte und Vergünstigungen.

Neues Video für die gemeinsame Ehrenamtskarte

Für Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales in Berlin, und Thomas Kralinski, Chef der Staatskanzlei in Brandenburg, ist die Ehrenamtskarte ein Herzensprojekt. Ein neues, für den Social-Media-Bereich erstelltes Video soll nun mehr Aufmerksamkeit auf die gemeinsame Ehrenamtskarte lenken und um neue Antragsteller und Partnerstellen gleichermaßen werben.

Sowohl der Chef der Brandenburger Staatskanzlei als auch die Berliner Staatsekretärin wirken direkt im Clip mit.

Ehrenamt würdigen

Thomas Kralinski zu seinem schauspielerischen Einsatz: „Tue Gutes und rede darüber! Unser Image-Film für die Ehrenamtskarte setzt dieses richtige Motto mit Augenzwinkern um. Aber er ist ernst gemeint: Wir wollen noch mehr Menschen für das Ehrenamt begeistern und zeigen, dass die Gesellschaft dieses Engagement wertschätzt. Deshalb habe ich gerne bei der Produktion mitgemacht.“

Seine „Schauspielkollegin“ Sawsan Chebli ergänzt: „Tag und Nacht setzen sich tausende Menschen für Andere ein, ohne etwas dafür zu verlangen. Sie engagieren sich neben ihrem Beruf dafür, dass Berlin bleibt was es ist: weltoffen, frei, solidarisch, vielfältig und neugierig. Mit der Ehrenamtskarte wird dies gewürdigt. Zudem wollen wir mit der Karte dazu beitragen, dass die Stimme der vielen Engagierten hörbarer wird. Jene, die hetzen und spalten, sind nämlich klar in der Minderheit.“

Das Ergebnis des im Übrigen ebenfalls ehrenamtlichen Schauspieleinsatzes an einem Wochenende im Mai ist nun unter anderem auf der Seite facebook.com/UnserBrandenburg zu sehen.

Hintergrund

Die Ehrenamtskarte ist eine gemeinsame Initiative der Länder Brandenburg und Berlin. Menschen aus der Hauptstadtregion, die sich ehrenamtlich engagieren, haben die Möglichkeit eine Ehrenamtskarte zu erhalten. Inhaberinnen und Inhaber der Karte erhalten in vielen Museen, Geschäften, Freizeiteinrichtungen in Berlin und Brandenburg Ermäßigungen.

 

Weitere Informationen:
Beantragung und Partnerstellen der gemeinsamen Ehrenamtskarte

25. Vereinsjubiläum: "Demokratie und Integration Brandenburg"

Landesregierung würdigt Verein „Demokratie und Integration Brandenburg“

Staatskanzleichef Thomas Kralinski hat dem Verein „Demokratie und Integration Brandenburg“ große Verdienste um die Entwicklung der Zivilgesellschaft des Landes bescheinigt.

25. Vereinsjubiläum von „Demokratie und Integration Brandenburg“

„Der Träger der RAA Brandenburg und der Mobilen Beratungsteams hat sich vorbildlich um das Land verdient gemacht und positive Tugenden und Eigenschaften wie Weltoffenheit, bürgerschaftliches Engagement und Zivilcourage entscheidend mitgeprägt“, sagte der Staatssekretär auf der Veranstaltung zum 25. Vereinsjubiläum am Montag in der Gemeinde Seddiner See. Diese Prinzipien seien mittlerweile zu einer „breit geteilten Staats- und Gesellschaftsräson“ geworden.

Kralinski: „Der Verein tritt unermüdlich in den Regionen, Kommunen und in den Schulen für demokratische Werte ein. Trotzdem gibt es heute noch immer intolerante Haltungen, menschenfeindliche Einstellungen und Fälle rassistischer Gewalt. Auf eines aber können wir uns fest verlassen: dass über staatliche Institutionen bis zu gesellschaftlichen Organisationen ein tief verankerter Konsens besteht, Widerstand zu leisten gegen Rechtsextremismus, Hass und Menschenfeindlichkeit.“

Basiskonsens half beim Meistern der Fluchtbewegung

Solch ein grundlegender Konsens ist, so Kralinski, zugleich ein wichtiger Kompass, der der Gesellschaft Orientierung darüber vermittelt, was in Brandenburg akzeptiert wird und was nicht. „Ein solcher Basiskonsens quer durch Institutionen und Zivilgesellschaft ist durchaus keine Selbstverständlichkeit“, betonte er. Ohne ihn hätten die enormen gesellschaftlichen Herausforderungen der Fluchtbewegung seit 2015 nicht so gut gemeistert werden können.

 

Weitere Informationen:
Webseite des Vereins

Aktionsbündnis Brandenburg

Verdienste des Aktionsbündnisses gewürdigt

Staatskanzleichef Thomas Kralinski hat die Verdienste des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit gewürdigt. „Das Bündnis trägt seit zwei Jahrzehnten dazu bei, dass Brandenburg weltoffen, tolerant und menschlich ist und bleibt. In diesem Zeitraum hat sich der Zusammenschluss wesentlich am Aufbau einer wachen und starken Zivilgesellschaft beteiligt“, sagte der Staatssekretär bei einer Veranstaltung zum 20. Gründungs-Jahrestag am Montagabend in Potsdam.

Aktionsbündnis weiterhin wichtig

Kralinski fügte hinzu, das Bündnis werde aber auch weiterhin gebraucht. Die Zivilgesellschaft dürfe in ihrem Einsatz für Menschenrechte nicht nachlassen. „Brandenburg kann sich Intoleranz und Menschenfeindlichkeit schlicht nicht leisten. Das Aktionsbündnis und all seine Partner sind unverzichtbare Botschafter der Toleranz und des friedlichen Miteinanders.“

Der Staatssekretär stellte zugleich fest: „Das Land Brandenburg steht heute besser da als andere. Bei uns hat sich auch dank der vorbildlichen Arbeit des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit eine wehrhafte Demokratie etabliert. Vielen Dank für den Einsatz.“ In Brandenburg stießen Rechtsextremisten und Rechtspopulisten zunehmend auf Widerstand. Die Zeiten, als die Mehrheit zu den Umtrieben noch schwieg, seien vorbei.

Für ein friedliches Miteinander

Das zeigte sich nach Kralinskis Worten auch in den vergangenen beiden Jahren, als sehr viele Flüchtlinge nach Brandenburg kamen und sich Übergriffe und Attacken auf diese Menschen häuften. Das Bündnis habe eine wichtige Rolle dabei gespielt, dass die Flüchtlinge menschenfreundlich aufgenommen und untergebracht worden seien. Die Brandenburger seien dadurch ermutigt worden, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen.

Heute unterstützen 75 Mitgliedsorganisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen und Regionen des Landes die Arbeit des Bündnisses. Zum Vorstand gehören Vertreter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Bürgerinitiative ‚Zossen zeigt Gesicht‘, des Landesjugendrings Brandenburg, der ‚Plattform gegen rechts Fürstenwalde‘, des Flüchtlingsrats Brandenburg, des Fördervereins ‚Cottbuser Aufbruch‘ und des Vereins Opferperspektive.

 

Weitere Informationen
Offizielle Webseite des Netzwerks

Fördersummen der neuen Integrationsprojekte (Foto: 1045373/pixabay.com)

Unterstützung für weitere Integrationsprojekte

Das „Bündnis für Brandenburg“ unterstützt weitere Modellprojekte zur Integration von Flüchtlingen. „Wir stärken damit auch den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, sagte Staatskanzleichef Thomas Kralinski dazu in Potsdam. Das Bündnis unterstützt lokale und regionale Netzwerke und modellhafte Projekte, die die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeitsmarkt verbessern.

Neue Förderungen

Bei den geförderten Maßnahmen handelt es sich um die „Verkehrssicherheitsschulung für geflüchtete Menschen“ des ADAC Berlin-Brandenburg, Integrationsmaßnahmen von Sportvereinen der brandenburgischen Sportjugend, einen Erklärfilm zum Thema Existenzgründung von Flüchtlingen der IHK Potsdam und das interkulturelle Fest „Gemeinsam in den Sommer“ der St. Nikolaigemeinde Jüterbog.

Fördersummen im Überblick
  • Für die Verkehrssicherheitsschulung wurden 4.545 Euro bewilligt. In zehn Veranstaltungen sollen Asylsuchende lernen, sich sicher im öffentlichen Raum zu bewegen.
  • Für Integrationsmaßnahmen von Sportvereinen wurden 40.000 Euro zur Verfügung gestellt. Dabei geht es vor allem um Projekte im Breitensport.
  • 10.000 Euro sind für den Film zu Existenzgründungen bestimmt. Geflüchtete sollen so einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten.
  • Knapp 1.000 Euro gibt es für das interkulturelle Fest in Jüterbog. Damit soll das solidarische Miteinander gestärkt werden.

 

Brandschutzfibel der "Ehrenamtlerin des Monats" (Quelle: kfv-lds.de)

Kindgerechte Brandschutzfibel in vier Sprachen

Die aktuelle „Ehrenamtlerin des Monats“ Inka Lumer hat eine kindgerechte Brandschutzfibel verfasst, die auch für die Arbeit mit Flüchtlingskindern genutzt werden kann.

Zweisprachige Heftvarianten der Brandschutzfibel

Inka Lumer, arbeitet freiberuflich und ehrenamtlich im „Floriansdorf“ in Heidesee im Landkreis Dahme-Spreewald. Dort wirkte sie maßgeblich beim konzeptionellen Aufbau und der Weiterentwicklung der Feuerakademie mit. Im Hauptberuf ist die 44-Jährige Grafikerin. Ihre zeichnerische Leidenschaft kam ihr sehr zugute als sie die Idee hatte eine Brandschutzfibel für die Brandschutzerziehung von Kindern zu erstellen. Mittlerweile wurde ihr kingerechtes Werk sogar in Englisch, Arabisch und Farsi aufgelegt. Die Heftvarianten sind jeweils zweisprachig und beinhalten auch die deutsche Sprachversion.

Staatssekretär Thomas Kralinski, zeichnete Inka Lumer vergangene Woche als „Ehrenamtlerin des Monats“ April aus. Die Ehrung erfolgte überraschend mitten in einer Führung für eine Schulklasse. Bei der Auszeichnung betonte Kralinski: „Sie sind wortwörtlich mit Feuer und Flamme dabei, jungen Menschen Wertvolles und Wichtiges mit auf den Lebensweg zu geben. Dabei bringen Sie viel persönlichen Ehrgeiz, Fleiß und fachliche Inspiration ein. Unser Land braucht viele solcher Menschen wie Sie.“

 

Inka Lumer ist "Ehrenamtlerin des Monats" April 2017 (Foto: Silvia Römer)

Inka Lumer ist „Ehrenamtlerin des Monats“ April 2017 (Foto: Silvia Römer)

 

Hintergrund

Das Unfallpräventionszentrum „Floriansdorf“ wird gemeinsam vom Kinder- und Jugenderholungszentrum KiEZ Frauensee sowie dem Kreisfeuerwehrband Dahme-Spreewald betrieben und widmet sich insbesondere der Brandschutzerziehung von Kindern. Die Brandschutzfibel wurde vom Kreisfeuerwehrverband Dahme-Spreewald e. V. und vom Lokalen Aktionsplan (LAP) des Landkreises finanziell unterstützt.

Die Staatskanzlei ehrt mit dem Titel „Ehrenamtler des Monats“ besonders verdienstvolle freiwillig Engagierte seit September 2007.

 

Weitere Informationen:
Brandschutzfibel in Englisch/Deutsch, Arabisch/Deutsch und Farsi/Deutsch

Begegnungs-Café Babelsberg (Quelle: Th. Kralinski/Facebook)

Staatssekretär Kralinski würdigt Begegnungs-Café Babelsberg

Staatskanzleichef Thomas Kralinski hat die Arbeit des Begegnungs-Cafés Babelsberg für die Integration Geflüchteter gewürdigt. „Menschen unterschiedlicher Kulturen lernen sich hier – an diesem Wohlfühl-Ort – wie selbstverständlich kennen. Das trägt dazu bei, dass sich die Neuankömmlinge schneller zu Hause fühlen“, sagte der Staatssekretär bei der Feier zum einjährigen Bestehen des Cafés. Er bedankte sich im Namen der Landesregierung bei den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern für deren Einsatz.

Kralinski: „Deren außerordentliches Engagement macht das Café zu einem besonderen Ort der Solidarität und der Verbundenheit. Ich finde es beeindruckend, wie dicht das Netz von Hilfsangeboten und Unterstützung in kurzer Zeit geworden ist. Die ehrenamtliche Arbeit stärkt den Gemeinsinn und ist  ein unverzichtbares Element unserer Gesellschaft und ein bedeutender Beitrag für ein friedliches Miteinander.“

Begegnungs-Café Babelsberg – 4.000 Besucher an 53 Sonntagen

Vor einem Jahr öffnete das Begegnungscafé in der Freizeitstätte der Evangelischen Kirche mit über 200 Gästen, darunter Flüchtlinge aus Syrien, der Türkei, Iran, Afghanistan, Irak oder Bangladesch. Seitdem ist das Begegnungscafé an jedem Sonntag geöffnet. An den bisher 53 Sonntagen kamen rund 4.000 Besucher. Im Begegnungscafé werden auch Patenschaften zwischen den Geflüchteten und ehrenamtlich Engagierten geschmiedet. Die Paten begleiten die Neuankömmlinge bei Behördengängen oder Arztbesuchen und beraten sie. Auch gemeinsame Ausflüge werden unternommen. Im Dezember 2016 überreichte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs den „Ehrenamtspreis der Stadt Potsdam für das Wirken gegen Ausgrenzung und für Toleranz“ an das Café.