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Logo der Initiative "Start with a Friend" (Illustration: Oleksandr Parkhomovskyy, www.rekord.cc)

Tandems bieten mehr als nur Sprachaustausch

Tandem-Programme verstehen sich als moderne Form des Ehrenamts und der Flüchtlingsintegration und bieten dabei mehr als nur Sprachaustausch. Wenn Einheimische und Geflüchtete persönlich in einem Tandem zusammengebracht werden, entsteht ein Austausch auf Augenhöhe, Distanz wird abgebaut und es besteht die Chance, die eigene Kultur aus einer anderen Perspektive kennenzulernen.

Die entstehenden Tandems sind dabei so unterschiedlich wie die Menschen selbst: Während es in einigen Tandems um das Orientieren in der neuen Umgebung oder das Meistern von Situationen im Alltag geht, kann in anderen die Vergrößerung des Freundeskreises im Fokus stehen. Wer beim Tandembilden auf eine Tandemplattform zurückgreift, erhöht die Chance, dass sich Interessen und Bedürfnisse im Tandem decken.

Von der Willkommens- zur Ankommenskultur

Start with a Friend ist so eine Plattform. Seit 2014 setzt man sich für nachhaltige Integration ein. Aus der Überzeugung, dass Integration nur durch eine aktive Teilhabe an der Gemeinschaft gelingt, stellt der Verein geflüchteten Menschen „Locals“ an die Seite, die sie 1:1 bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen in Deutschland unterstützen. Die Einheimischen aktivieren ihre eigenen Netzwerke und verschaffen den Geflohenen dadurch Zugang in ihr Lebensumfeld. „Von der Willkommens- zur Ankommenskultur“ ist das Motto.

Die Macher der Plattform legen Wert darauf, jeden Teilnehmer persönlich kennenzulernen. Das geschieht auf Informationsabenden oder in Einzelgesprächen, zum Beispiel in Berlin und Potsdam. Neben den persönlichen Interessen werden bei der Tandembildung auch der Wohnort und die zeitlichen Kapazitäten einbezogen. Zwei bis drei Stunden pro Woche sollte man für ein Tandem einplanen, die Ausgestaltung selbst bleibt natürlich flexibel. Wer zeitlich nicht so viele Freiheiten aufbringen kann, kann aus dem Tandem auch ein „Tridem“ machen und einen zweiten Einheimischen als weiteren Kontakt hinzuziehen.

Tandems professionell unterstützt

Start with a Friend begleitet neue Tandems in den ersten Monaten mit Supervisionen, gemeinsamen Workshops und Runden zum Erfahrungsaustausch und natürlich kann man sich bei Fragen jederzeit an seinen Vermittler wenden.

Wer teilnehmen will, sollte offen, reflexionsbereit und verbindlich sein und eine gewisse Kreativität in alltäglichen Lebensfragen mitbringen. Am Standort Potsdam werden ständig Einheimische gesucht, weil sich Start with a Friend bereits unter den Geflüchteten herumgesprochen hat – echte Mundwerbung, da die Plattform keinerlei Werbung macht.

Ryad und Alexandra bilden zusammen eines der rund 40 Tandems aus Potsdam und haben der Studierendenzeitschrift Speakup ihre Geschichte erzählt.

 

Weitere Informationen

www.start-with-a-friend.de
www.speakup.to/start-with-a-friend

Neues Online-Portal für Geflüchtete (Foto: Screenshot handbookgermany.de)

Online-Portal von Geflüchteten für Geflüchtete gestartet

Ein mehrsprachiges Redaktionsteam bündelt bestehende Informationsangebote zu den Themen Leben, Lernen, Recht und Arbeit in einer Form, die gemeinsam mit der Zielgruppe, nach Deutschland geflüchteten Menschen, erarbeitet wurde – so lässt sich die Idee des neuen Online-Portals handbookgermany.de umschreiben, einem bundesweiten Zusammenschluss von Medienschaffenden mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Kompetenzen und Wurzeln. Finanziell gefördert wird das neue Portal von Geflüchteten für Geflüchtete durch die Bundesregierung, Projektunterstützung leisten die Deutsche Telekom AG und Adobe.

Nutzeroptimierung steht im Fokus

Ganz auf die Anwendersituation von Geflüchteten zugeschnitten, achtet die Webseite auf eine gute Usability auf mobilen Endgeräten und nutzt vor allem gut verständliche Videos, in denen Geflüchtete selbst nützliche Dinge des Alltags erklären. Der Themenmix ist bunt und reicht von der für Zugezogene manchmal etwas seltsam wirkenden Tierliebe der Deutschen bis hin zur Frage, wo man eine „beglaubigte Kopie“ bekommt. Zusammen mit einfacher deutscher Sprache und Versionen auf Dari, Englisch und Arabisch will man den Bedürfnissen der Geflüchteten in besonders hohem Maße gerecht werden.

 

Weitere Informationen:
www.handbookgermany.de

Gesundes Aufwachsen (Quelle: MASGF)

Ergebnisse der Fachtagung „Gesundes Aufwachsen geflüchteter Kinder und Jugendlicher“

Am 20. September 2016 fand in Potsdam die Fachtagung „Gesundes Aufwachsen geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Brandenburg gemeinsam gestalten – Herausforderungen, Ansätze, Perspektiven“ statt.

Mittlerweile ist eine Online-Dokumentation der Fachtagung mit allen Vorträgen sowie Einblicken in die Fachforen verfügbar.

 

Weitere Informationen:
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/brandenburg/projekte-und-aktivitaeten/dokumentationen

JOIN (Logo)

Internet-Plattform zur Vermittlung von Praktikumsplätzen gestartet

Auf dem IT-Gipfel im November in Saarbrücken wurde die Integrationsplattform JOIN (www.join-now.org) vorgestellt. Sie soll die Integration von Geflüchteten in die Gesellschaft verbessern. Dabei geht es unter anderem um Fragen wie die Vermittlung zusätzlicher Sprachkenntnisse begleitend zum Praktikum oder den Nachweis von Qualifikationen. Die Entwicklung der Plattform wurde vom Bundesministerium des Innern, dem Digitalverband Bitkom und zahlreichen Unternehmen unterstützt.

JOIN – Praktikumsplattform und mehr

JOIN versteht sich selbst in erster Linie als Praktikumsplattform für Geflüchtete. Der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt soll Geflüchteten über ein Praktikum ermöglicht werden. Schlicht und einfach deshalb, weil ein Praktikum der schnellste und einfachste Weg ist, einem Arbeitgeber seine Fähigkeiten und Talente zu zeigen. Auch Unternehmen profitieren, denn sie können auf diese Weise geeignete und motivierte Mitarbeiter finden. Weiterhin finden sich zwei E-Learning-Module im Angebot. Dabei stehen der Erwerb der deutschen Sprache und das Kennenlernen der Arbeitswelt in Deutschland im Mittelpunkt. Am Ende eines erfolgreich vermittelten Praktikums wird zusätzlich ein Zertifikat ausgestellt, das die erworbenen Fähigkeiten und gezeigten Leistungen bestätigt und so beim Finden eines langfristigen Jobs weiterhilft.

 

Weitere Informationen:
www.bitkom.org

Wissenschaftlerin im Labor

Welcome Center Brandenburg jetzt online

Der Bereich „ZAB Arbeit“ der ZukunftsAgentur Brandenburg bietet einen neuen Service für internationale Fach- und Arbeitskräfte sowie für Studien- und Ausbildungsinteressierte. Im Fachkräfteportal Brandenburg ist ab sofort ein Welcome Center Brandenburg integriert, das umfassende Informationen zu Einreise, Aufenthalt, Arbeit sowie wichtige Ansprechpersonen im Überblick darstellt. Mithilfe eines virtuellen Assistenten werden die Nutzer auf kurzem Weg zu den jeweiligen Informationen und Ansprechpartnern geleitet. Das Welcome Center ist in sieben Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Arabisch und Spanisch.

Virtuelle Anlaufstelle als Signal für Vielfalt

Arbeitsministerin Diana Golze betont: „Mit dem Welcome Center Brandenburg haben wir eine virtuelle Anlaufstelle geschaffen, die für Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland wichtige Informationen bereit stellt. Damit setzen wir als Region ein Signal für Vielfalt und zeigen Zugewanderten, dass Brandenburg interessante und zukunftsorientierte Arbeits- und Lebensbedingungen bietet.“

Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber sagt: „Zuwanderung hilft Brandenburg, die dringend benötigten Fachkräfte für die Unternehmen im Land zu gewinnen. Gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte sind ein Erfolgsgarant der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie haben großen Anteil daran, dass es Brandenburg heute wirtschaftlich gut geht. Nur mit motivierten Fachkräften können sich die Unternehmen erfolgreich am Markt behaupten und unser Land weiter voranbringen.“

ZAB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt unterstreicht: „Das Welcome Center soll internationale Fachkräfte für Brandenburg interessieren und ihnen den Start erleichtern. Der neue Service kommt damit den Brandenburger Unternehmen und den Interessenten aus aller Welt gleichermaßen zugute. Brandenburger Unternehmen haben internationalen Fach- und Arbeitskräften viel zu bieten – und diese tragen zur langfristigen Fachkräftesicherung im Land bei. “

ZAB Arbeit erfreut über den Erfolg des Fachkräfteportals

Das vom Bereich „ZAB Arbeit“ in der ZukunftsAgentur Brandenburg betreute Fachkräfteportal bietet einen Überblick zu Lebens- und Karrierechancen in Brandenburg. Das Portal verzeichnet eine stark steigende Nachfrage. Die Zugriffszahlen haben sich von 88.000 in 2014 auf 150.000 in 2016 erhöht – das bedeutet heute monatlich über 10.000 Zugriffe.

Derzeit sind über das Fachkräfteportal rund 4.000 Stellen- und Ausbildungsplatzangebote in Brandenburg zu finden. Sie kommen sowohl aus der Datenbank der Bundesagentur für Arbeit als auch direkt von Unternehmen. Das Portal wird im Rahmen des Projektes „Regionalbüros für Fachkräftesicherung“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Der Bereich „ZAB Arbeit“ ist seit 2014 Teil der ZukunftsAgentur Brandenburg. Brandenburg bietet damit als erstes Bundesland eine integrierte Wirtschafts- und Arbeitsförderung aus einer Hand. „ZAB Arbeit“ hat im Jahr 2016 rund 3.500 Unternehmen und Einzelpersonen zu Fragen der Fachkräftegewinnung und -entwicklung, Qualifizierung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Integration von Zielgruppen am Arbeitsmarkt beraten.

Sitz von „ZAB Arbeit“ sind die Potsdamer Bahnhofspassagen. Darüber hinaus ist „ZAB Arbeit“ auch in allen Regionalcentern der ZukunftsAgentur Brandenburg – in Neuruppin, Eberswalde, Frankfurt (Oder) und Cottbus – vertreten.

 

Weitere Informationen:
www.fachkraefteportal-brandenburg.de
www.zab-arbeit.de