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Einige der neuen Mitglieder des Landesintegrationsbeirats (Quelle: MASGF)

Landesintegrationsbeirat neu konstituiert

Der Landesintegrationsbeirat Brandenburg hat sich neu konstituiert. Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt, gleichzeitig Vorsitzende des Beirates, überreichte bei der Sitzung im Sozialministerium die Benennungsurkunden an die 34 neuen Mitglieder und ihren Stellvertretungen. Der Landesintegrationsbeirat berät und unterstützt die Landesregierung in allen Fragen der Integration und Migration. Er wurde 2002 gegründet. Im April 2017 trat eine neue Geschäftsordnung des Beirates in Kraft, in dessen Zuge jetzt die Neubesetzung erfolgte.

Zusammensetzung des Beirats setzt zukunftsweisende Akzente

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte: „Die Integration von Geflüchteten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Landesintegrationsbeirat Brandenburg trägt hierbei eine große Verantwortung. Und es zahlt sich aus, dass die verschiedenen Partnerinnen und Partner in diesem Gremium gut vernetzt sind und die anstehenden Aufgaben gemeinsam koordinieren. Durch das Zusammenspiel von zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren und den an der Integration seitens der Landesregierung beteiligten Ministerien können im Beirat Schwerpunktthemen der Migration und Integration gemeinsam erörtert werden. Dabei stehen zugewanderte Menschen, die schon länger in Brandenburg leben genauso im Zentrum wie Geflüchtete. Ich danke alle Mitgliedern für ihre engagierte Arbeit.“

Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, stellvertretende Vorsitzende des Landesintegrationsbeirates, sagte: „Ich bin sehr gespannt auf die Diskussionen im neu zusammengesetzten Beirat. Besonders freue ich mich, dass wir jetzt ein Mitglied einer Flüchtlingsselbsthilfeorganisation, Refugees Emancipation, ein Mitglied der muslimischen Gemeinschaften im Land und den Landesjugendring erstmals mit dabei haben. Damit haben wir wichtige zukunftsweisende Akzente gesetzt. Die neue Geschäftsordnung gibt der Arbeit eine gute Basis.“

Dem Landesintegrationsbeirat gehören Vertreterinnen und Vertreter von neun Ressorts der Landesregierung, Verbänden, Migrantenorganisationen, Kirchen und anderen gesellschaftlichen Gruppen an. Die Mitgliedsorganisationen benennen jeweils eine Vertreterin bzw. einen Vertreter als Mitglieder des Beirates. Das beratende Gremium dient der Vernetzung und Koordinierung der an der Integration beteiligten Akteure auf Landesebene. Der Landesintegrationsbeirat tagt mindestens zweimal jährlich und kann Berichte, Stellungnahmen und Empfehlungen abgeben.

Zusammensetzung des Landesintegrationsbeirats
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Die Mitglieder des neu konstituierten Landesintegrationsbeirats (Quelle: MASGF)

Die Mitglieder des neu konstituierten Landesintegrationsbeirats (Quelle: MASGF)

Die heute berufenen 34 Mitglieder des Landesintegrationsbeirates gehören folgenden Ministerien, Institutionen und Organisationen an: Staatskanzlei, Innenministerium, Wissenschafts- und Kulturministerium, Bildung- und Jugendministerium, Sozial- und Gesundheitsministerium, Infrastrukturministerium, Justiz- und Europaministerium, Umweltministerium, Wirtschaftsministerium, Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg), Fachdienst für Zuwanderung, Integration und Toleranz (FaZIT), Flüchtlingsrat Brandenburg, Migrations- und Integrationsrat Brandenburg, Landessportbund Brandenburg, Pawlo – Germany (Vertretung der afrikanischen Community), Seniorenrat des Landes Brandenburg, Kontakt e. V. (Vertretung der russischsprachigen Community), Song Hong e. V. (Vertretung der vietnamesischen Community), Landesjugendring Brandenburg, Opferperspektive e. V., Refugees Emancipation e. V., Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten (LAGIB), Städte- und Gemeindebund Brandenburg, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Erzbistum Berlin, Landesverband der Jüdischen Gemeinden Land Brandenburg, Verein der Muslime in Potsdam e. V. (Vertretung muslimischer Gemeinden), Liga der freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg, Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e. V., DGB Region Mark Brandenburg, Arbeitsgemeinschaft Vietnamesischer Unternehmer Thăng Long, sowie als Gast die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.

Der Landesintegrationsbeirat setzte im Jahr 2014 die Arbeitsgruppe „Integration im Flächenland Brandenburg“ ein, um sich mit den spezifischen Bedingungen der Integration unter diesen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Der Bericht der Arbeitsgruppe ist jetzt als Broschüre erschienen. Die Broschüre „Bericht der Arbeitsgruppe „Integration im Flächenland Brandenburg“ des Landesintegrationsbeirates“ kann kostenfrei auf der Internetseite des Sozialministeriums heruntergeladen oder bestellt werden.

 

Weitere Informationen:
Bestellmöglichkeit des Arbeitsgruppenberichts

Lotsen für Wohnen und Nachbarschaft (Quelle: miteinander-wohnen-ffo.de)

Lotsen für Wohnen und Nachbarschaft

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt besucht am Mittwoch, dem 5. April, das Projekt „Lotsen für Wohnen und Nachbarschaft“ des Vereins Miteinander Wohnen e.V. in Frankfurt (Oder).

Mit dem Projekt werden Geflüchtete unterstützt, indem geschulte Lotsinnen und Lotsen mit Migrationshintergrund ihren Start in der neuen Nachbarschaft erleichtern: Sie begleiten Geflüchtete beim Einzug in die Wohnung, unterstützen bei der Wohnungsausstattung, stehen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite und helfen, Kontakte zu Nachbarn zu knüpfen und das Wohnumfeld zu entdecken.

Lotsinnen und Lotsen, die in beiden Kulturen aufgewachsen sind, fällt es sehr viel leichter, auf die Probleme ihrer Landsleute einzugehen. Und auch die Vermittlung von Wissen ist für viele Geflüchtete authentischer, wenn dies durch einen, der eigenen Kultur und Religion nahen Menschen geschieht.

Pressevertreter sind zu diesem Termin sind Sie herzlich eingeladen.


Wann:
Mittwoch, 05. April 2017, 14:00 Uhr

Wo:
Miteinander Wohnen e. V.
Berliner Straße 38, 15230 Frankfurt (Oder)

 

Weitere Informationen:
www.miteinander-wohnen-ffo.de

Handwerk (Foto: Chetan Menaria/unsplash.com)

Berufspraktische Vorbereitung stößt auf reges Interesse

„Für eine gelingende Integration ist es besonders wichtig, dass Geflüchtete bei uns Ausbildung und Arbeit finden. Allerdings ist vielen jungen Frauen und Männern eine duale Ausbildung, wie wir sie in Deutschland kennen, oft völlig unbekannt. Hier setzen wir an und unterstützen den beruflichen Einstieg durch zusätzliche ausbildungsvorbereitende Maßnahmen“. Das sagte Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt in Hennickendorf beim Besuch des Bildungszentrums der Handwerkskammer Frankfurt (Oder). Sie informierte sich hier über das Modellprojekt „Werkstatttage zur Vorbereitung junger Geflüchteter auf eine (Assistierte) Ausbildung“. Ziel des vom Arbeitsministerium geförderten Modellprojektes ist es, junge Geflüchtete, die das Berufsgrundbildungsjahr Plus (BFSG-Plus) an den Oberstufenzentren in Brandenburg besuchen, durch eine berufspraktische Orientierung für eine Ausbildung im dualen System zu interessieren. Bis Ende Februar finden im Kammerbezirk Frankfurt (Oder) mit insgesamt 340 Teilnehmenden Werkstatttage zur berufspraktischen Orientierung im Handwerk statt.

Hartwig-Tiedt: „Wir freuen uns über das große Interesse der jungen Geflüchteten an praktischen Tätigkeiten. Die jungen Leute – sie kommen u.a. aus Afghanistan, Somalia, Syrien, Tschetschenien, Eritrea und der Elfenbeinküste – haben Freude daran, die unterschiedlichen Berufsfelder kennenzulernen. Einige von ihnen haben bereits konkrete Berufswünsche benannt. In der Kette von Maßnahmen der Sprach- und Integrationsförderung sowie der Berufsorientierung ist die Vorbereitung auf eine Ausbildung besonders wichtig“.

Berufspraktische Vorbereitung als wichtiger Schritt in eine gesicherte Zukunft

„Da die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt einen langen Atem erfordert, eignet sich die modellhafte Praxisförderung für die Berufsorientierung von jungen Flüchtlingen sehr gut“, betonte Uwe Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt (Oder). Und weiter sagte er: „Wir erhalten stabile Bedarfsmeldungen von rund 20 Prozent der Ausbildungsbetriebe im ostbrandenburgischen Handwerk, dass sie Flüchtlinge ausbilden möchten. Die Aussichten für die jungen Leute sind also positiv. Sie müssen die Angebote vom Land wahrnehmen, um auch mittels assistierter Ausbildung solide ins Handwerk zu kommen. Das bedeutet für sie eine gesicherte Zukunft.“

Mit der Durchführung von Werkstatttagen zur berufspraktischen Orientierung sollen insbesondere der gewerblich-technische Bereich, aber auch weitere Branchen abgebildet werden. Eine berufliche Orientierung findet in folgenden Berufsfeldern statt: Kfz-Technik, Maler/Lackierer, Metallbau, Schweißtechnik, Holztechnik, Sanitär-Heizung-Klimatechnik, Hoch- und Tiefbau, Ausbau, Elektrotechnik, Gesundheit, Erziehung, Soziales, Hauswirtschaft, Friseur/Kosmetik, Gastronomie. Zum Programm der Werkstatttage gehören Praxistage, Kompetenzfeststellung und Informationen zu weiterführenden Unterstützungsmöglichkeiten.

Die von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Assistierte Ausbildung (AsA) integriert junge Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in reguläre Ausbildung und unterstützt den erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Sie gliedert sich in eine Phase der Ausbildungsvorbereitung und in eine Phase der Ausbildungsbegleitung.

 

Weitere Informationen:
Hilfreiche Links zum Thema Einstieg in den Arbeitsmarkt haben wir in unserer Rubrik „Info & Service“ zusammengestellt.

Buswerbung des IQ Netzwerks (Foto: brandenburg.netzwerk-iq.de)

Buswerbung wirbt für Beratungs- und Qualifizierungsangebote

„Hier finden Sie die passende Qualifizierung, damit Sie in Ihrem erlernten Beruf arbeiten können.“ Mit diesem Satz bewirbt das IQ Netzwerk Brandenburg in den kommenden zwei Monaten seine Beratungs- und Qualifizierungsangebote für Migrantinnen und Migranten auf Bussen des Öffentlichen Nahverkehrs. Die Buswerbung ist in Bernau, Brandenburg an der Havel, Cottbus, Eberswalde, Eisenhüttenstadt, Frankfurt (Oder), Neuruppin, Oranienburg und Potsdam zu sehen. Damit sollen Personen, die im Ausland einen Berufs- oder Studienabschluss erworben haben, aber auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf die Angebote des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ aufmerksam gemacht werden.

Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte: „Das IQ Netzwerk hat in Brandenburg gute Beratungsstrukturen zur Anerkennung von ausländischen Qualifikationen aufgebaut. Dieses Angebot soll noch bekannter werden. Und der Bedarf steigt. Besonders für Geflüchtete ist neben dem Erlernen der deutschen Sprache gerade der Zugang zum Arbeitsmarkt eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Integration. Wenn der Berufsabschluss in Deutschland wegen wesentlicher Unterschiede zum deutschen Referenzberuf nicht vollständig anerkannt wurde, können fehlende Bestandteile mit den IQ-Qualifizierungsmaßnahmen erworben werden. Aber auch zur Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt können z.B. Ingenieurinnen und Ingenieure, Betriebswissenschaftlerinnen und Betriebswissenschaftler sowie Informatikerinnen und Informatiker an einer sogenannten Brückenmaßnahme teilnehmen.“

Ziel des IQ Netzwerkes ist es, die Arbeitsmarktintegration von erwachsenen Migrantinnen und Migranten im Land Brandenburg zu verbessern. Zu den Schwerpunkten zählen die Beratung zu Fragen der Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen und zu Qualifizierungsangeboten, Qualifizierungsmaßnahmen für Personen mit ausländischen Abschlüssen sowie Beratung und Fortbildungen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zur Beschäftigung von internationalen Fachkräften.

Das IQ Netzwerk Brandenburg  ist Teil des bundesweiten Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Die Koordinierung des Landesnetzwerkes sowie eine IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle für ausländische Qualifikationen sind im Arbeitsministerium des Landes Brandenburg angesiedelt. Die IQ-Angebote sind für alle Interessierten kostenfrei.

Sprachmittler (Foto: geralt/pixabay.com)

Leistungsnachweise für Sprachmittelnde mit Migrationshintergrund

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt überreicht am Dienstag, 24. Januar 2017,  in Potsdam Leistungsnachweise an Sprachmittlerinnen und Sprachmittler.

Damit findet ein mehrmonatiger Qualifizierungslehrgang von Migrantinnen und Migranten seinen Abschluss. Das Sozialministerium fördert diese Ausbildung zur Sprachmittlung für Migrantinnen und Migranten, um dem sehr hohen Bedarf an Sprachmittlung  Rechnung zu tragen.

Die Absolventinnen und Absolventen werden in den Sprachen arabisch, persisch und vietnamesisch arbeiten und dem Sprachmittelndenpool der Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e.V. (ISA) zur Verfügung stehen. Sie dolmetschen bei Arztbesuchen, bei Behördengängen usw.

Pressevertreter sind zu diesem Termin herzlich eingeladen.

Wann:
Dienstag, 24. Januar 2017
13:00 Uhr

Wo:
Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e.V. (ISA)
Am Bürohochhaus 2-4, 14478 Potsdam

Die Absolventinnen und Absolventen des jetzt abgeschlossenen Lehrgangs eingeschlossen stehen dem Sprachmittelndenpool bei ISA derzeit 65 Sprachmittlerinnen und Sprachmittler zur Verfügung.

Logo bea-Brandenburg

Betriebliche Begleitagentur unterstützt bei Beschäftigung von Geflüchteten

Die „bea-Brandenburg – Betriebliche Begleitagentur“ unterstützt Betriebe bei der Einstellung und Beschäftigung von Geflüchteten. Das Modellprojekt startete vor einem Jahr auf Initiative der Wirtschaft. Das Arbeitsministerium und das Wirtschaftsministerium fördern es mit rund 580.000 Euro aus Landesmitteln. Am Mittwoch, dem 18.01.2017 besuchten Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt und Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), gemeinsam mit der bea-Projektleiterin Wiebke Reyels die L+K Luft und Klima GmbH in Herzfelde (Kreis Märkisch-Oderland). Dort beschäftigt Geschäftsführerin Karola Herde mit Unterstützung der Betrieblichen Begleitagentur den aus Syrien geflüchteten Bashar Saleh.

Im Jahr 2016 hatte bea-Brandenburg zu rund 300 Unternehmen Kontakt. 37 Unternehmen wurden bei der Suche, Einstellung oder Beschäftigung junger Geflüchteter vom bea-Team mit konkreten Angeboten beraten oder begleitet. Gleichzeitig baten 74 Geflüchtete direkt um Unterstützung. Bei 12 Geflüchteten konnte eine Beschäftigung oder die Aufnahme eines Praktikums mit Hilfe der bea-Brandenburg unterstützt werden.

Betriebliche Begleitagentur sorgt für Komplexitätsreduktion

Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte: „Das Modellprojekt ist erfolgreich gestartet. Es zeigt eindrucksvoll, dass die Unternehmen im Land Brandenburg einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Integration von Geflüchteten leisten. Zugewanderte bringen viele Kompetenzen und Fähigkeiten mit. Sie wollen sich einbringen, arbeiten und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen. Bei der Einstellung von Geflüchteten müssen Betriebe aber eine Reihe von gesetzlichen Regelungen berücksichtigen und sind häufig verunsichert, wen sie wie ausbilden oder beschäftigen dürfen. Hier hilft die Begleitagentur Brandenburg ganz konkret und vermittelt die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, so dass Betriebe schneller Geflüchtete mit passenden Fähigkeiten finden.“

UVB-Geschäftsführer Alexander Schirp sagte: „Die betriebliche Begleitagentur ist für viele Unternehmen eine enorme Hilfe. Einen Geflüchteten zu beschäftigen, kann ein komplexes Vorhaben sein. Gerade kleinere Betriebe haben große Probleme, die damit verbundene Bürokratie zu bewältigen. Hier wären weniger Regelungen und mehr Flexibilität sehr hilfreich. Ein Hindernis für die Integration in Ausbildung und Beruf ist oft ein unklarer Aufenthaltsstatus. Der Gesetzgeber und die Behörden müssen dafür sorgen, dass talentierte Jugendliche und gut ausgebildete Fachkräfte auf Dauer bei uns bleiben können. Deshalb brauchen wir schnellstmöglich Klarheit über die Bleibeperspektiven der Geflüchteten.“

bea-Projektleiterin Wiebke Reyels erklärte: „Mit unserem Angebot möchten wir verhindern, dass Unternehmen im Einstellungsprozess negative Erfahrungen machen. Es gibt eine Reihe von Regelungen, die Arbeitgeber bei der Einstellung von Geflüchteten zusätzlich beachten müssen. Am Anfang stehen die Personalverantwortlichen häufig vor einigen Fragen. Hier helfen wir bedarfsgerecht und individuell. Die bea-Brandenburg übernimmt eine Brückenfunktion und stellt gezielt den Kontakt zwischen den verschiedenen Akteuren her. Wir kooperieren mit über 200 Partnern vor Ort. So arbeiten wir eng mit Arbeitsagenturen, Jobcentern und Kammern, mit dem IQ Netzwerk Brandenburg, mit Beratungs- und Bildungsträgern sowie mit Flüchtlingsunterkünften und ehrenamtlichen Initiativen zusammen. Vor allem der direkte Kontakt zu kleinen und mittleren Betrieben sowie die klare Botschaft, bei Problemen und Fragen seid ihr nicht allein, verbessert die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten spürbar. Auch nach der Einstellung unterstützen wir im betrieblichen Alltag. Davon profitieren alle Seiten.“

Das Land Brandenburg hat gemeinsam mit den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB) sowie deren Bildungspartnern, dem bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg sowie dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb), das Modellprojekt „bea-Brandenburg – Betriebliche Begleitagentur“ im Januar 2016 gestartet.

Kostenlose Beratungsangebote

Die Betriebliche Begleitagentur unterstützt besonders kleine und mittelständische Unternehmen, die bereit sind, motivierte Flüchtlinge in Ausbildung oder Beschäftigung zu übernehmen.

Die Begleitagentur informiert kostenlos Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zur Beschäftigung von geflüchteten Menschen, berät zu passenden Förder- und Unterstützungsangeboten, stellt Kontakt zur Arbeitsverwaltung her, unterstützt einstellende Betriebe durch einen Coach und hilft im weiteren Prozess des Arbeitsalltags im Betrieb.

Weitere Informationen unter http://www.bea-brandenburg.de.

Symbolbild Arbeitsmarktintegration

Beschäftigung und Qualifizierung von jungen Geflüchteten

Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt besucht die Firma L+K Luft und Klima GmbH Herzfelde und informiert sich hier über die Arbeit der „Betrieblichen Begleitagentur“, die Unternehmen bei der Suche nach Flüchtlingen mit bestimmten Vorkenntnissen und Fähigkeiten hilft. Bei L+K Luft und Klima wird mit Unterstützung der bea-Brandenburg der Syrer Bashar Saleh beschäftigt. An dem Termin nehmen auch die Geschäftsführerin Karola Herde, Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, und Projektleiterin Wiebke Reyels teil.

Wann
Mittwoch, 18.01.2017 um 10:00 Uhr

Wo
Möllenstr. 43, 15378 Herzfelde

Das Land Brandenburg hat gemeinsam mit den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB) sowie dessen Bildungspartner, dem bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg sowie dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb), das Modellprojekt „Betriebliche Begleitagentur“ im Januar 2016 gestartet. Es soll besonders kleine und mittelständische Unternehmen unterstützen, die bereit sind, junge, motivierte Flüchtlinge bis zum Alter von 30 Jahren in Ausbildung oder Beschäftigung zu übernehmen. Die Initiative für das Modellvorhaben ging von der Wirtschaft aus. Das Arbeitsministerium und das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg fördern das Projekt.

Flüchtlingshilfe Symbolbild (Foto: dpa/Ann Beatrice Clasmann)

Sozialstaatssekretärin und Integrationsbeauftragte besuchen Flüchtlingshilfe Babelsberg

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt und die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, besuchen am Donnerstag, dem 29. Dezember, den Verein Flüchtlingshilfe Babelsberg und informieren sich über die Unterstützungsangebote für Geflüchtete.

Flüchtlingshilfe Babelsberg bietet vielfältige Angebote

Der Verein wurde im Herbst 2015 gegründet, rund 150 Ehrenamtliche engagieren sich in der Vereinsarbeit. Die Mitglieder des Vereins unterstützen Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften in Potsdam. Sie bieten u.a. ehrenamtlich Deutschunterricht an, betreiben ein nachmittägliches Begegnungscafe in Zusammenarbeit mit dem Lindenpark sowie eine Fahrradwerkstatt. Zur Tätigkeit des Vereins gehören auch die anwaltliche Beratung von Geflüchteten und soziale Unterstützung in Zusammenarbeit mit Potsdamer Schulen.

Der Verein erhielt 2016 bei der Verleihung des Integrationspreises der Landeshauptstadt Potsdam einen Sonderpreis.

Pressetermin

Wann
29. Dezember 2016, 10:00 Uhr

Wo
AWO Wohnanlage für Geflüchtete „Am Brauhausberg“
Am Havelblick 8, 14773 Potsdam

 

Weitere Informationen:
www.fluechtlingshilfe-babelsberg.de

Almuth Hartwig-Tiedt (Foto: dpa / Soeren Stache)

Integration durch Qualifizierung: Hartwig-Tiedt überreicht Zertifikate

Erfolgreicher Abschluss: Die ersten 18 Teilnehmenden des IQ-Projektes „Brückenmaßnahmen für Akademiker/-innen mit Migrationshintergrund“ erhielten im Rahmen der Festveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum des Weiterbildungszentrums an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) von Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt ihre Universitäts-Zertifikate. Das Qualifizierungsangebot für Akademikerinnen und Akademiker aus dem Ingenieurs- und Naturwissenschaftsbereich, die einen Hochschulabschluss im Ausland erworben haben, startete vor einem Jahr. Nach einem dreiwöchigen Intensivsprachkurs folgte ab Oktober 2015 eine universitäre Weiterbildung an der BTU Cottbus-Senftenberg mit anschließendem Betriebspraktikum. Der zweite Durchgang mit 22 Teilnehmenden begann im September 2016.

Erste Arbeitsverträge bereits unterzeichnet

Arbeitsstaatssekretärin Hartwig-Tiedt: „Integration durch Qualifizierung ist beim Thema Zuwanderung ein ganz zentraler Ansatz, den wir in Brandenburg auch dank des IQ Netzwerks erfolgreich umsetzen. Das zeigt das Teilprojekt an der BTU, mit dem gezielt Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern können. Drei der ersten 18 Teilnehmenden haben bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ihnen ist damit der nahtlose Übergang von der Uni in eine Festanstellung gelungen. Das sind Fachkräfte, die Brandenburger Betriebe brauchen. Besonders in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen werden Fachkräfte händeringend gesucht.“

Hartwig-Tiedt lobt bei der Umsetzung des Programms besonders das Engagement des Weiterbildungszentrums an der BTU Cottbus-Senftenberg: „Für jede Absolventin und jeden Absolventen mussten entsprechend der Vorkenntnisse individuelle Studienpläne geschrieben und mit den Dozierenden einzeln abgestimmt werden. Auch die persönliche Betreuung war in dem gesamten Jahr sehr intensiv. Die BTU hat sich auf die besonderen Bildungsbedarfe von Zugewanderten beispielhaft spezialisiert. Davon profitieren nicht nur Migrantinnen und Migranten, sondern auch der Wirtschaftsstandort Brandenburg.“

Zielgruppe der Brückenmaßnahme sind Akademikerinnen und Akademiker, die ihren Hochschulabschluss – insbesondere in den Ingenieurswissenschaften – im Ausland erworben haben, und derzeit arbeitslos oder nicht in ihrem eigentlichen Beruf beschäftigt sind. Mit der dualen und modularen Brückenqualifikation können sie ihr Fachwissen auffrischen, die berufsbezogenen Deutschkenntnisse verbessern sowie soziale Kompetenzen stärken. Mit einem anschließenden dreimonatigen Praktikum in brandenburgischen Unternehmen wird die universitäre Qualifizierung des Weiterbildungszentrums der BTU Cottbus-Senftenberg ergänzt. Das Projekt läuft noch bis Ende 2018.

Auch Softskills werden trainiert

Die fachliche Qualifizierung im Ingenieurs- und Managementbereich erfolgt größtenteils im regulären Semesterprogramm mit Vorlesungen und Übungen an der BTU Cottbus-Senftenberg. Diese Veranstaltungen besuchen ausländische und deutsche Studierende gemeinsam. Hinzu kommen Trainings in kleineren Gruppen von bis zu zwölf Personen in verschiedenen Bereichen wie Interkulturelle Kommunikation, (Lern-) Erfahrungen, Rhetorik und Auftreten, Gesprächsführung, Unternehmensführung. Begleitend erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen berufsbezogenen Deutschkurs mit individuellem Stundenplan.

Darüber hinaus bietet ein World Café eine lockere Austauschmöglichkeit, bei denen die Teilnehmenden mit Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Unternehmen ins Gespräch kommen und berufliche Kontakte knüpfen können. Einzelcoachings und eLearning-Elemente runden die Qualifizierung ab. Nach erfolgreichem Leistungsnachweis erhalten alle Teilnehmenden ein Universitätszertifikat. Diese Qualifizierung ist für alle Teilnehmenden kostenfrei.

Das Brandenburger Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“ (IQ Netzwerk) wurde 2011 gegründet. Die Koordinierung des IQ Netzwerks ist im Arbeitsministerium angesiedelt. Ziel des IQ Netzwerkes ist es, die Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Das Landesnetzwerk Brandenburg ist Teil des bundesweiten Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.brandenburg.netzwerk-iq.de.

Papierfamilie (Quelle: FreeImages.com/B S K)

Interkulturelle Öffnung der Familienbildung

Die 10. Brandenburgische Familienbildungsmesse findet heute unter dem Motto „Interkulturelle Öffnung der Familienbildung gestalten“ in Potsdam statt. Familienstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte zur Eröffnung: „Die Angebote der Familienbildung in Brandenburg sind vielfältig und sie wenden sich an alle Eltern und Kinder, egal, woher sie kommen, welchen Sozialstatus sie besitzen, in welcher Familienform sie leben und welcher Weltanschauung oder Religion sie angehören. Doch die Hilfen für  Familien mit Migrationshintergrund und Geflüchtete stellen eine besondere Herausforderung dar. Es geht nicht nur um die Überwindung der Sprachbarriere, sondern vor allem um wirkliches Verstehen der Situation des anderen.“

Familienbildung will Beziehungen und Miteinander verbessern

Zu der Veranstaltung kamen mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Regionen Brandenburgs. Die Impulsreferate hielten Frau Prof. Dr. Birgit Ammann von der Fachhochschule Potsdam sowie Vertreterinnen und Vertreter der Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA), von Mehrgenerationenhäusern, Lokalen Bündnissen für Familie, Kitas, Vereinen und Initiativen.

Bei den Angeboten der Familienbildung geht es im Kern um die Stärkung der Erziehungs- und Beziehungskompetenzen, um das Miteinander der Generationen, um das Verhältnis der Geschlechter zueinander und um die Bewältigung vieler Probleme des Alltags.

Hartwig-Tiedt sagte: „Entscheidend ist, allen Familien den Zugang zu den Angeboten der Familienbildung leicht zu machen. Zu den seit längerer Zeit in Brandenburg wohnenden Menschen mit ausländischen Wurzeln hat das Land seit dem vergangenen Jahr viele Flüchtlinge aufgenommen. Die Angebote der interkulturellen Familienbildung bieten ihnen zusätzliche Unterstützung, für einen besseren Zugang zu Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe bis hin zu den Teilhabemöglichkeiten der Verbände und Vereine. Wichtig ist das gemeinsame Handeln aller an diesem Prozess Beteiligten. Die Familienbildungsmesse bietet die Möglichkeit, aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht Erfahrungen vorzustellen und zu diskutieren.“