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Bürgerstiftung Barnim Uckermark (Logo)

Landesregierung unterstützt Bürgerstiftung Barnim Uckermark

Die Landesregierung unterstützt die Bürgerstiftung Barnim Uckermark. Für einen neuen Internetauftritt sowie Infomaterialien zum Ehrenamt stellen Staatskanzlei, Bildungs- sowie Sozialministerium insgesamt knapp 10.000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung. Die gemeinnützige Stiftung wurde 2003 gegründet. Seit 2008 ist sie auch Trägerin der Freiwilligenagentur Eberswalde.

Ehrenamt hält Gesellschaft zusammen

Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte zur Unterstützung: „Die Bürgerstiftung kümmert sich nicht nur um das Zusammenwachsen der beiden Kreise, sondern hat auch zahlreiche Initiativen in ganz verschiedenen Bereichen angestoßen. Sie ist ein kräftiger Motor in der Region und stärkt die Zivilgesellschaft vor Ort. Mit Projekten zur Einbindung von Geflüchteten oder zur Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen hat sich die Stiftung im Barnim und der Uckermark unentbehrlich gemacht.“

Bildungsminister Günter Baaske betonte: „Ehrenamtliches Engagement hält unsere Gesellschaft zusammen und kann deshalb nicht hoch genug geschätzt werden. Besonders freut mich, dass die Bürgerstiftung schon Kinder und Jugendliche dazu animiert, aktive und mündige Mitglieder unserer Gemeinschaft zu werden.“

Sozialministerin Diana Golze hob hervor: „Es ist die große Bereitschaft, im Ehrenamt Verantwortung zu übernehmen und es sind tolle Projektideen, mit denen die Bürgerstiftung Barnim Uckermark seit Jahren auffällt. Da heißt es beispielsweise „Kinder für Kinderrechte“, es gibt die Initiative „Lesezauber“ mit ehrenamtlichen Lesepaten sowie die „Gemeinsame Sache“ mit Geflüchteten. Hier werden Paten-schaften initiiert und vermittelt. Es ist beeindruckend, wie vielfältig ehrenamtliches Engagement ist, und wir können den ehrenamtlich Engagierten gar nicht genug dafür danken.“

 

Weitere Informationen:
www.barnim-uckermark-stiftung.de

Landesintegrationspreis

Brandenburger Integrationspreis 2016 – jetzt bewerben

Sozialministerin Diana Golze und die Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier werben für den Landesintegrationspreis 2016. Ab sofort können sich Einzelpersonen, Vereine, Verbände und Initiativen dafür bewerben bzw. vorgeschlagen werden. Ausgezeichnet werden Bewerberinnen und Bewerber, die sich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg einsetzen. Der Preis ist mit einer Gesamtsumme von 5.000 Euro dotiert. Die Ausschreibung läuft bis zum 16. Oktober 2016. Im Januar kommenden Jahres werden die Preisträgerinnen und Preisträger in einer Festveranstaltung geehrt.

Engagement zu vielen unterschiedlichen Themen

Diana Golze: „Mit dem Landesintegrationspreis möchten wir auf die zahlreichen Brandenburgerinnen und Brandenburger aufmerksam machen, die sich – oft sehr bescheiden im Hintergrund – für andere Menschen engagieren. In dem wir sie ehren, machen wir bekannt, was sie leisten. Integration kann nur gelingen, wenn wir Vorurteile abbauen und die Menschen aufeinander zugehen. Gemeinsam können wir sehr viel erreichen.“

Dr. Doris Lemmermeier: „In ganz Brandenburg gibt es eine Fülle von Projekten und Initiativen im Bereich der Integration. Dabei geht es um ganz unterschiedliche Themen wie sprachliche oder soziale Integration und um ganz unterschiedliche Zielgruppen – um Geflüchtete genauso wie um Menschen, die schon länger in Brandenburg leben. Wir möchten das hauptamtliche genauso wie das ehrenamtliche Engagement auszeichnen. Ich freue mich auf viele spannende Bewerbungen aus dem ganzen Land.“

Auswahljury entscheidet

Die Auswahljury setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Landtages, des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, des Ministeriums des Innern und für Kommunales, des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten im Land Brandenburg, des Vereins Song Hong e.V. sowie der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg.

Die Bewerbungen sind zu richten an: Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, 14467 Potsdam.

 

Weitere Informationen:
www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de

Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen!“

Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen!“ gestartet

Brandenburg hat am Montag Weichen für eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit gestellt. Die Landesregierung und die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit starteten mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern, den Industrie- und Handels- sowie den Handwerkskammern und dem Landkreistag die Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen!“. Damit verpflichten sie sich, Geflüchtete bei der Integration in den Brandenburger Arbeitsmarkt intensiv und aufeinander abgestimmt zu unterstützen.

Die feierliche Vertragsunterzeichnung fand im Potsdamer „Oberstufenzentrum I – Technik“ statt. Hier erhalten 75 jugendliche Flüchtlinge eine berufliche Grundbildung. Der Bildungsgang zum Erwerb der beruflichen Grundbildung wird mit ersten praktischen Erfahrungen durch Werkstatttage und Praktika kombiniert. Die Oberstufenzentren arbeiten dabei eng mit den Kammern zusammen und benötigen Partner in der Wirtschaft, die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen.

Agieren mehrere Partner ist entscheidend für erfolgreiche Integration

Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte zum Start: „Das Beispiel des Bildungsgangs berufliche Grundbildung an den OSZ zeigt, dass für eine erfolgreiche Integration in Ausbildung und Arbeit das gemeinsame Agieren mehrerer Partner entscheidend ist. Deshalb haben wir heute mit allen Beteiligten die Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen“ unterzeichnet. Integration kann langfristig nur gelingen, wenn Geflüchtete auch eine Chance auf Gute Arbeit erhalten. Die Initiative wird dazu eine Reihe von Maßnahmen erarbeiten. Das ist genau die Art des Zusammenwirkens, die wir mit dem Bündnis für Brandenburg auf den Weg bringen wollten.“

Die 7-seitige Erklärung zur Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit „Gemeinsam Perspektiven eröffnen“ unterzeichneten für die Landesregierung neben Ministerpräsident Woidke Arbeitsministerin Diana Golze und Wirtschaftsminister Albrecht Gerber sowie Shirin Khabiri-Bohr, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, Doro Zinke, Vorsitzende des DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, Alexander Schirp, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmerverbände in Berlin und Brandenburg, Beate Fernengel, Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg, Robert Wüst, Präsident Handwerkskammertag Land Brandenburg, und Landrat Wolfgang Blasig, Vorsitzender des Landkreistages.

Arbeit finden, Leben gestalten

Arbeitsministerin Diana Golze erklärte: „Ausbildung und Arbeit bieten den Menschen, die zu uns kommen, Perspektiven für eine Zukunft in Brandenburg. Zugleich ist Zuwanderung eine große Chance, gerade für den Brandenburger Arbeitsmarkt. Unser Ziel ist es, dass Asylsuchende so schnell wie möglich Arbeit finden und für ihr Leben selbst sorgen können. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Flüchtlinge wird in den kommenden Monaten deutlich steigen, wenn die vorliegenden Anträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgearbeitet werden. Der Start der gemeinsamen Initiative für eine bessere Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit kommt deshalb zum richtigen Zeitpunkt. Alle Partnerinnen und Partner der Brandenburger Arbeitspolitik ziehen an einem Strang. Mit den vereinbarten Handlungsansätzen werden wir die Fördermöglichkeiten für Geflüchtete deutlich verbessern. Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist ein langwieriger Prozess, der maßgeblich von den Sprachkenntnissen abhängt. Deswegen hat Brandenburg das erfolgreiche Landesprogramm ‚Deutsch für Flüchtlinge‘ bis Ende 2017 verlängert. Das Land ergänzt damit das Integrationskursangebot des Bundes für die Flüchtlinge, die zu den dortigen Kursen noch keinen Zugang haben.“

Wirtschaftsminister Albrecht Gerber: „Viele der Frauen und Männer, die aus anderen Ländern zu uns kommen, haben bereits Berufserfahrung. Andere möchten einen Beruf erlernen. Dieses Potenzial dürfen wir nicht verschenken. Denn unseren Unternehmen fällt es immer schwerer, Fachkräfte zu finden. Und die Aufnahme einer geregelten Arbeit hilft den Geflüchteten beim Ankommen in Brandenburg. Mit der Initiative ,Gemeinsam Perspektiven eröffnen!‘ gehen wir einen weiteren Schritt, um ihnen den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern. Und unseren Unternehmen hilft das bei der Suche nach geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Vorbehalte in Betrieben abbauen

Shirin Khabiri-Bohr, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit: „Ich freue mich, dass wir in Brandenburg alle an einem Strang ziehen, um Menschen mit Fluchthintergrund bestmöglich zu integrieren. Die Bundesagentur für Arbeit setzt mit ihrer Integrationsarbeit bereits im Asylverfahren an. Wichtige Voraussetzung für Arbeit- und Ausbildungsaufnahme sind insbesondere Sprachkenntnisse, aber auch die Bereitschaft der Unternehmen, Menschen einzustellen, die auf dem Fluchtweg zu uns gekommen sind. Mit dem Abschluss der heutigen Vereinbarung, verpflichten wir uns, dass wir in Brandenburg auch weiterhin Hand in Hand arbeiten.“

Doro Zinke, Vorsitzende des DGB Landesbezirk Berlin-Brandenburg: „Geflüchtete Menschen in Brandenburg müssen möglichst schnell Zugang zu guter Arbeit und Ausbildung bekommen, um in unserer Gesellschaft anzukommen. Jetzt gilt es, Vorbehalte in den Betrieben abzubauen. Die Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen“ halten wir darum für eine gute Idee. In Brandenburg müssen wir jetzt darauf achten, dass geflüchtete Menschen in gute Arbeit kommen und nicht in drittklassigen Jobs ausgebeutet werden. Wir wollen nicht, dass geflüchtete Menschen als Lohndrücker arbeiten. Sprachkurse und gute Beratung, in der Menschen über ihre Rechte bei der Arbeit aufgeklärt werden, sind deshalb sehr wichtig.“

Alexander Schirp, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V.: „Es ist gut, den politischen Schulterschluss in dieser wichtigen Frage zu üben. Noch wichtiger ist es, den an der Integration beteiligten Akteuren praktisch zu helfen. Ein gutes Beispiel dafür ist die betriebliche Begleitagentur, die vom Land Brandenburg gefördert und von UVB unterstützt wird. Die Agentur ist Anlaufstelle für Unternehmen, die sich für die Integration von geflüchteten Menschen in Ausbildung und Arbeit konkret interessieren. Viele Betriebe engagieren sich bereits für die Integration der Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen. Die Brandenburger Wirtschaft will damit auch zeigen, dass sie für Vielfalt und Internationalität eintritt.“

Erst Sprache ermöglicht die Integration

Beate Fernengel, Präsidentin der IHK Potsdam, sagte für die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg: „Die IHKs reden mit den Unternehmen und steigern damit die Bereitschaft, Ausbildungsplätze anzubieten und auch so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dazu organisieren die IHKs Workshops für Unternehmen zu interkultureller Kompetenz und betrieblicher Integration von Flüchtlingen und unterstützen bei ganz konkreten Anfragen der Betriebe und finden mit den Partnern – Jobcenter, Arbeitsagentur und Ausländerbehörde – passende und zielorientierte Lösungen. Unsere bundesweite IHK-Lehrstellenbörse haben wir erweitert, um Praktika auch für Bewerberinnen und Bewerber mit geringen Deutschkenntnissen anzubieten.“

Robert Wüst, Präsident Handwerkskammertag Land Brandenburg: „Auch für das Handwerk kann die Integration Geflüchteter in die Betriebe eine wichtige Stütze bei der Fachkräftesicherung werden. Daher begrüßt das brandenburgische Handwerk die gemeinsam gestartete Initiative unter dem Dach der Landesregierung. Das Handwerk hat bereits im letzten Jahr ein flexibles Qualifizierungs- und Betreuungssystem für Geflüchtete mit Bleibeperspektive entwickelt und kann mit ersten positiven Beispielen aufwarten. Und auch in den angebotenen Kursen zum Erwerb interkultureller Kompetenzen haben sich Unternehmer und Mitarbeiter seit letztem Jahr vorbereitet, um eine qualifizierte Betreuung in den Betrieben zu gewährleisten. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen ist eine gute Basis gelegt. Natürlich sind die Erwartungen auf allen Seiten hoch. Mit dem vereinbarten Maßnahmenpaket sehen wir gute Chancen, den Prozess weiter zu beschleunigen und die Integration erfolgreich zu gestalten.“

Wolfgang Blasig, Vorsitzender des Landkreistages, erklärte: „Erst Sprache ermöglicht die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, denn gute deut-sche Sprachkenntnisse sind die Grundlage für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Sprache ist in meinen Augen sowohl emotional als auch technisch gesehen eine Kompetenz, die man braucht, um dazuzugehören. Dabei ist es mir wichtig, dass die Geflüchteten Sprache als Bereicherung für sich selbst sehen und nicht als Druckmittel. Ich hoffe sehr, dass unsere gemeinsame Initiative genau das vermitteln kann.“

Die Ziele der Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen!“

Die gemeinsamen Ziele der Initiative „Gemeinsam Perspektiven eröffnen!“ sind:

  1. Grundvoraussetzung für eine Integration von Geflüchteten in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt ist der rasche Erwerb der deutschen Sprache. Deshalb setzen sich die Kooperationspartner für ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Angebot an Sprachförderung ein.
  2. Jugendliche sowie ausbildungsreife Geflüchtete sollen vorrangig in duale Ausbildung vermittelt werden. Dieser Bildungsweg ist den jungen Geflüchteten als echte Berufsperspektive zu vermitteln. Die Kooperationspartner werden sich gemeinsam für ein attraktives Ausbildungsangebot mit anschließenden Beschäftigungsmöglichkeiten einsetzen. Damit kann ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung in Brandenburg geleistet werden.
  3. Zuwanderer werden auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt intensiv begleitet. Vorhandene Qualifikationen und Kompetenzen sind als Voraussetzung eines frühzeitigen Integrationserfolgs rasch zu ermitteln, anzuerkennen und zu nutzen. Fehlende Qualifikationen sind zu erwerben.
Angebote abstimmen

Die Vertragspartner verpflichten sich, ihre Bildungs- und Qualifizierungsangebote für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten untereinander abzustimmen und aufeinander aufzubauen. Zu den konkreten Handlungsfeldern gehören unter anderem:

  • Die Kompetenzerhebung für Geflüchtete mit Bleibeperspektive erfolgt durch die Bundesagentur für Arbeit künftig bereits in einem neu eingerichteten Ankunftszentrum in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt. Dort werden die Geflüchteten über die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Aufnahme von Praktika, Ausbildung und Arbeit informiert.
  • Die Beratungsfachkräfte der Arbeitsagenturen und Jobcenter beziehen junge Geflüchtete frühzeitig in Berufsorientierung und Berufsberatung ein und stellen für diesen Personenkreis besonders ausgerichtete Fördermaßnahmen bereit.
  • Die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter unterstützen Geflüchtete mit Anspruch auf einen Integrationskurs des Bundes dabei, den Kurs schnellstmöglich zu absolvieren.
  • Das Land Brandenburg fördert mit dem Landesprogramm „Deutsch für Flüchtlinge“ zusätzliche Möglichkeiten des Spracherwerbs für Asylsuchende, die noch keinen Zugang zu den Integrationskursen des Bundes haben.
  • Alle berufsschulpflichtigen Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz können nach Klärung ihrer individuellen Voraussetzungen in entsprechende Bildungsgänge der Berufsschule und Berufsfachschule aufgenommen werden.
  • Die Partner der Wirtschaft werben in den Unternehmen für die Bereitstellung von Praktikumsplätzen zur Berufsorientierung sowie zur Ausbildungs- und Berufsvorbereitung und unterstützen die Arbeitsagenturen und Jobcenter dabei, bei der Akquise von Plätze für die betriebliche Phasen im Rahmen der Förder-Instrumente „Perspektiven für Flüchtlinge“, „Perspektiven für junge Flüchtlinge“ und „EQ-Welcome“
Hintergrund

Aktuell sind rund 5.000 Personen aus den sogenannten Asylzugangsländern in Brandenburg arbeitslos gemeldet. Dabei bilden Geflüchtete aus Syrien mit einem Anteil von 64 Prozent die größte Gruppe. Etwa die Hälfte der in Brandenburg lebenden Flüchtlinge ist unter 35 Jahre alt.

 

Weitere Informationen:
Gemeinsam Perspektiven eröffnen! (PDF)
Fotos der Unterzeichnung

Geregelte Arbeit für Flüchtlinge (Foto: pashmino/pixabay.com)

Arbeitsministerin und Wirtschaftsminister besuchen Reuther STC in Fürstenwalde

Wie die Wirtschaft ihren Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten kann, zeigt die Reuther STC GmbH in Fürstenwalde (Kreis Oder-Spree). Der Windkraftanlagen-Hersteller hat frühzeitig begonnen, in Kooperation mit der Gesellschaft für Arbeit und Soziales (Gefas) Flüchtlinge zu unterstützen.

Große Bereitschaft

So wurden 14 Flüchtlinge im Bereich Schweißtechnik angelernt und qualifiziert, vier von ihnen wurden anschließend fest angestellt. Derzeit befinden sich vier junge Flüchtlinge in einer Einstiegsqualifizierung, um im Herbst eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker beginnen zu können. Und über das Sonderprogramm des Bundes zur „Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa“ absolvieren fünf Griechen bei Reuther STC eine Ausbildung. Arbeitsministerin Diana Golze und Wirtschaftsminister Albrecht Gerber haben das Unternehmen heute besucht und mit Geschäftsführer Finn Melgaard über die Integration von Flüchtlingen gesprochen.

Arbeitsministerin Diana Golze sagte: „Bei vielen Brandenburger Unternehmen sehen wir eine große Bereitschaft, mit Praktika, einer Ausbildung oder einer festen Anstellung Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen so eine Perspektive zu geben. Viele Flüchtlinge bringen gute Fähigkeiten mit, sind hochmotiviert und wollen arbeiten. Wir müssen ihnen die Chance geben, arbeiten zu können. Deutschkenntnisse sind eine wichtige Voraussetzung für die Integration in den Arbeitsmarkt. Entscheidend ist, dass alle Flüchtlinge Zugang zu Integrationskursen bekommen. Der Bund trägt die Hauptverantwortung, dass ausreichend Integrations- und Sprachkurse angeboten werden können. Hier gibt es große Defizite. Ziel der rot-roten Landesregierung ist es, möglichst vielen Flüchtlingen in Brandenburg einen Sprachkurs anzubieten. Deswegen werden wir das Landesprogramm ‚Deutsch für Flüchtlinge in Brandenburg‘ bis Ende 2017 verlängern. Die Nachfrage ist sehr groß.“

Geregelte Arbeit trägt wesentlich zur Integration bei

Wirtschaftsminister Albrecht Gerber sagte: „Eine geregelte Arbeit trägt wesentlich zu einer erfolgreichen Integration von Flüchtlingen bei. Das Engagement der Reuther STC GmbH in diesem Bereich ist vorbildlich. Viele der Menschen, die zu uns kommen, wollen etwas lernen und wollen arbeiten. Andererseits suchen zahlreiche Unternehmen händeringend engagierten Nachwuchs. Reuther zeigt uns, dass sich die Wünsche beider Seiten in Einklang bringen lassen – zum gegenseitigen Nutzen. Die gestiegene Zahl von Flüchtlingen stellt unser Land vor neue Aufgaben. Es liegt an uns, dies auch als Chance zu begreifen. Ich bin überzeugt, dass viele der bei uns Zuflucht suchenden Menschen im Gewerbe, im Handwerk oder auch in der Gastronomie ihren Platz finden werden, sobald sie genügend Sprach- und Fachkenntnisse erworben haben.“

Geschäftsführer Finn Melgaard wurde für sein besonderes Engagement bei der Integration von Flüchtlingen am 22. April 2016 mit der Medaille des Landtages Brandenburg zur Anerkennung von Verdiensten für das Gemeinwesen ausgezeichnet. Im November 2015 belegte Reuther STC beim bundesweiten „Deichmann-Förderpreis für Integration“ in der Kategorie „Berufliche Förderung durch Unternehmen“ den 2. Platz.

Landesprogramm „Deutsch für Flüchtlinge in Brandenburg“

Das Arbeitsministerium unterstützt mit dem Landesprogramm „Deutsch für Flüchtlinge in Brandenburg“ seit Mitte 2014 Ausländerinnen und Ausländer beim Erlernen der deutschen Sprache, die nach § 44 des Aufenthaltsgesetzes bislang nicht an den vom Bund finanzierten Integrationskursen teilnehmen dürfen. Bis Mai 2015 standen zunächst 2,3 Millionen Euro im Rahmen der ESF-Förderperiode 2007-2013 zur Verfügung. 2015 wurde das Programm zum ersten Mal verlängert, weitere zwei Millionen Euro aus dem ESF stehen für 2015 und 2016 zur Verfügung. Landesweit können bis zu 1.000 Asylsuchende und Geduldete an diesem Programm teilnehmen. Zum Juli wird das Programm um weitere vier Millionen Euro aufgestockt und bis Ende 2017 verlängert.

Mit den Deutschkursen können Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie geduldete Flüchtlinge, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen, aber auch noch keinen Anspruch auf einen Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben, qualifiziert Deutsch lernen und einen offiziell anerkannten Sprachtest auf dem Niveau A2 bis B1 absolvieren. Ein Sprachkurs besteht aus sechs Modulen mit jeweils 100 Stunden. Mit welchem Modul begonnen werden sollte, wird vor Kursbeginn mit einem Einstufungstest ermittelt. Gefördert werden auch die Fahrtkosten. Am Ende der Maßnahme findet ein Abschlusstest statt.

Soweit sich der aufenthaltsrechtliche Status der Flüchtlinge ändert, ist ein unverzüglicher Wechsel in einen bundesfinanzierten Sprachkurs vorgesehen. Da die Kurse inhaltsgleich zu Integrationskursen ablaufen und von den Integrationskursträgern durchgeführt werden, ist jederzeit ein Wechsel aus dem Landesprogramm in die Integrationskurse möglich. Zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit können im Anschluss die berufsbezogenen Deutschkurse des BAMF besucht werden.