Refugee Teachers Program wird fortgesetzt (Foto: zinkevych – stock.adobe.com)

Erfolgreiche Abschlüsse im Refugee Teachers Program

Das Refugee Teachers Program (RTP) der Universität Potsdam hat erneut Lehrkräfte mit Flucht- und Migrationsgeschichte auf den Einsatz an deutschen Schulen vorbereitet. Im bereits siebenten Durchgang konnten jetzt sechs neue Absolventinnen und Absolventen ihre Zertifikate entgegennehmen. Das über vier Semester laufende Qualifizierungsprogramm beinhaltet berufsbezogene Deutschintensivkurse und bildungswissenschaftliche Seminare. Neben der Vermittlung von Medienkompetenzen wurde auch der Umgang mit migrationsbedingter Diversität professionalisiert. Die sechs Absolventen haben zudem die Möglichkeit genutzt, ein zweites Fach zu studieren: z.B. Mathematik oder Wirtschaft Arbeit Technik. Im kommenden Jahr soll das RTP, mit dem die Universität Potsdam bundesweit eine Vorbildrolle für den Aufbau ähnlicher Programme einnimmt, zu International Teachers Studies ausgebaut werden.

Refugee Teachers: Lehrkräfte, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen

„Mit dem 2016 geschaffenen Refugee Teachers Program hat die Universität Potsdam neue Maßstäbe gesetzt. An zahlreichen anderen deutschen Universitäten sind nach unserem Vorbild weitere Programme für die Qualifizierung geflüchteter Lehrkräfte initiiert worden“, erinnert die Gründerin, Prof. Dr. Miriam Vock. „Auf diesen guten und umfangreichen Erfahrungen aufbauend ist es uns ein Anliegen, in enger Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium und dem Bildungsministerium unser Angebot zukünftig zu einem Zertifikatsprogramm International Teachers Studies auszubauen, damit Schulen verlässlich um internationale Lehrkräfte mit den unterschiedlichsten Hintergründen bereichert werden können“, sagt die Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Europa der Universität Potsdam, Dr. Britta van Kempen. Bei der zunehmenden Migration und Diversität sei es unerlässlich, die Lehrkräftebildung zu internationalisieren und pädagogische Fachkräfte aus dem Ausland für den Einsatz an deutschen Schulen zu gewinnen. Projektleiterin Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz fügt hinzu: „Damit möchte die Universität die Schulen in Brandenburg darin unterstützen, den Lehrkräftebedarf zu decken. Unsere Schulen brauchen viele kluge und kreative Lehrerinnen und Lehrer, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen mitbringen.“

Zu den jetzt geehrten Absolventinnen und Absolventen gehört die aus der Türkei stammende Mathematiklehrerin Kerziban Cimen, die bei der Abschlussfeier noch einmal die Besonderheit des Programms und die damit verbundenen Herausforderungen hervorhob: „Für junge Menschen mag ein Studium in einem fremden Land ein Abenteuer sein – voller neuer Chancen und Erlebnisse. Doch für uns, die wir eine neue Existenz aufbauen mussten, die mit Heimweh und der Sehnsucht nach unseren Liebsten kämpften, war es eine andere Reise“, sagte Kerziban Cimen in ihrer Rede. Sie nannte es eine „Reise des Überlebens, des Durchhaltens, des immer wieder Neuanfangens“ und dankte dem Team des RTP: „Ihr habt uns begleitet, uns gestützt und uns geholfen eine Brücke zu bauen, die wir alleine vielleicht nicht geschafft hätten. In allem, was wir künftig als Lehrkräfte tun, wird auch ein Teil von euch weiterleben. Jeder Schüler, den wir inspirieren, jedes Wissen, das wir weitergeben, trägt eure Handschrift“, so Kerziban Cimen, die sich an der Universität Potsdam auch für das Fach Wirtschaft Arbeit Technik (WAT) qualifizierte und inzwischen ein freiwilliges Schulpraktikum absolviert.

Der Weg zum Refugee Teacher

Auf dem Weg zur vollen Anerkennung als Lehrkraft stellt die Ergänzungsqualifizierung an der Universität Potsdam die erste von insgesamt drei aufeinander abgestimmten Stationen dar. Es folgt eine einjährige freiwillige schulpraktische Qualifizierung durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, das im dritten Schritt auch eine Eignungsprüfung oder einen Anpassungslehrgang durchführen wird. Die vollständige Anerkennung der Lehramtsqualifikation eröffnet den Absolventinnen und Absolventen eine langfristige Berufsperspektive und die Möglichkeit, als reguläre Lehrkraft an Schulen in Brandenburg zu arbeiten.

Adventskonzert für Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit

Musik am Internationalen Tag der Menschenrechte: Am Dienstag, dem 10. Dezember, laden die Brandenburgischen Sommerkonzerte unter dem Motto „Klangvolle Brücken – Weihnachten verbindet Welten“ zu einem Adventskonzert für Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit in die Potsdamer Erlöserkirche ein. Es treten unter anderem Chöre und Orchester der Erlöserkirche Potsdam, die preisgekrönte A-capella-Gruppe Art’n‘Voices aus Danzig, das Original Vintage Orchestra aus Prag, die Heimatsounds Potsdam, Cottbuser Jugend Musiziert-Preisträger, Beatbox-Weltmeister Daniel Mandolini, die ukrainische Musikgruppe Divostruny und Opernsängerin Sarah Heilman auf. Das Weihnachtskonzert der Brandenburgischen Sommerkonzerte wird mit 45.500 Euro vom Bündnis für Brandenburg, mit 15.000 Euro vom Kulturministerium sowie 4.500 Euro vom Finanzministerium gefördert.

Adventskonzert will Völkerverständigung und Weltoffenheit ins Bewusstsein rufen

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke: „Wir leben in Zeiten, die von Polarisierung und weltweiten Konflikten geprägt sind. Gleichzeitig spüren und erleben wir in der Adventszeit den Wert von Zusammenhalt und Solidarität ganz besonders. Ich freue mich deshalb, dass die Brandenburgischen Sommerkonzerte uns auch dieses Jahr mit den ‚Klangvollen Brücken‘ den besonderen Wert der Völkerverständigung und der Weltoffenheit ins Bewusstsein rufen. Dazu tragen an dem Abend auch die über 100 teilweise internationalen Künstlerinnen und Künstler bei. Die Landesregierung unterstützt dieses Konzert deshalb gerne.“

Kulturministerin Dr. Manja Schüle: „Musik verbindet Menschen – insbesondere in der Adventszeit, die uns Freude, Wärme und Zuversicht schenkt. Die Brandenburgischen Sommerkonzerte schenken uns nicht nur im Sommer, sondern auch bei ihrem internationalen Weihnachtskonzert klangvollen Genuss: Ich freue mich sehr, dass wir dank großartiger Künstlerinnen und Künstler aus Brandenburg, Berlin und Sachsen, Polen, Tschechien und der Ukraine sowie wunderbarer lokaler Chöre erneut in der Adventszeit ein Fest der Toleranz, Liebe und Gastfreundschaft feiern können. Ich danke den Sommerkonzerten für die Initiative sowie dem Toleranten Brandenburg, dem Bündnis für Brandenburg und allen Beteiligten. Weihnachten ist das Fest der Liebe – und: Weihnachten verbindet Welten!“

Hintergrund zum Adventskonzert

Die Brandenburgischen Sommerkonzerte sind das größte Musikfestival in Brandenburg und Berlin. Jährlich werden von Mai bis September rund 30 ‘Klassiker auf Landpartie‘ angeboten. Dabei treten Künstlerinnen und Künstler in Schlössern, Kirchen, Industrie- und Baudenkmälern auf. Die Brandenburgischen Sommerkonzerte sind Kooperationspartner des Toleranten Brandenburgs.

 

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Homepage der Brandenburgischen Sommerkonzerte

Netzwerk für unbegleitete geflüchtete Jugendliche – Symbolfoto einer unbegleiteten geflüchteten Jugendlichen (Foto: Petr – stock.adobe.com)

Erste Clearingstelle für unbegleitete geflüchtete Jugendliche

Geflüchtete Kinder und Jugendliche, die ohne Angehörige nach Brandenburg kommen, brauchen eine besondere Aufnahme. Das Land unterstützt die kommunalen Jugendämter über das Netzwerk Clearing bei dieser herausfordernden Aufgabe. Dieses wird die anfängliche Sofort-Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen in Brandenburg unterstützen. Der erste Standort einer Vorclearingstelle im Netzwerk ist in Schwedt/Oder vom EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk) in Betrieb genommen worden.

Besonderes Auffangen für unbegleitete geflüchtete Jugendliche nötig

Jugendminister Steffen Freiberg: „Der gelungene Auftakt zum Netzwerk Clearing steht für die gute Zusammenarbeit zwischen der kommunalen Familie und dem Land Brandenburg. Das Jugendministerium wird die Jugendämter weiter bei der herausfordernden Aufgabe unterstützen, unbegleitete, geflüchtete Kinder und Jugendliche gut zu versorgen, wenn sie in Brandenburg Zuflucht suchen. Was sie in ihrem jungen Leben erleben mussten, können wir uns oft gar nicht vorstellen. Deshalb brauchen sie ein besonderes Auffangen. Ich habe mir im Sommer bereits persönlich einen ersten Eindruck von den Vorbereitungen in Schwedt gemacht. Mit dem EJF haben wir einen in der Jugendhilfe erfahrenen Partner für das Netzwerk Clearing gewinnen können.“

Das EJF eröffnete die erste Vorclearing-Einrichtung im Netzwerk Clearing im Land Brandenburg. Am 18. November 2024 wurde am Standort Schwedt/Oder der Betrieb aufgenommen. Die Clearingstelle bietet zehn Plätze für die Kurzzeit-Unterbringung. Sie soll zunächst den Bedarf der Kommunen im Norden und Nordosten Brandenburgs abdecken (Landkreis Uckermark, Landkreis Barnim, Frankfurt (Oder)).

EJF-Vorstand Dr. Andreas Eckhoff: „Das EJF freut sich auf die Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteuren und darauf, einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung und Integration der jungen Menschen in Brandenburg leisten zu können.“

Derzeit 840 unbegleitete geflüchtete Jugendliche in Brandenburg

Die Kommunen im Land Brandenburg erfassen monatlich mehrere hundert Kinder und Jugendliche, die unbegleitet aus dem Ausland in die Region kommen und versorgt werden müssen. Im November 2024 waren es 840 (zum Vergleich: 831 im November 2023). Ohne familiären Anschluss werden sie von den Jugendämtern vorläufig in Obhut genommen. Sie organisieren Unterbringung, Versorgung und Begleitung der unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer („umA“), die im Sinne des Kindeswohls nicht in Erwachsenenunterkünften untergebracht werden dürfen. Vor allem die Kommunen entlang der Grenze zu Polen sind bei dieser Aufgabe gefordert.

Das Land hatte den Kommunen seine Unterstützung bei der umA-Aufnahme zugesagt. Dafür wurde das Netzwerk Clearing ins Leben gerufen. Es soll die kommunalen Jugendämter bei der Durchführung des Verfahrens der vorläufigen Inobhutnahme (gemäß § 42a SGB VIII) entlasten. Das Jugendministerium finanziert im Netzwerk Aufnahmestellen für den intensiven Prozess des Vorclearings. Die Einrichtungen werden von fachlich versierten Trägern der freien Jugendhilfe betrieben. Der Aufenthalt der Kinder und Jugendlichen dort soll eine Dauer von sieben Werktagen nicht überschreiben. Anschließend erfolgt die weitere Unterbringung in anderen Wohnformen, die dann das örtlich zuständige Jugendamt bestimmt und veranlasst.

Über den Träger

Das EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk) ist ein bundesweit tätiges, christlich geprägtes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Es schafft Hilfe für Menschen aller Altersgruppen und Glaubensrichtungen, die eine besondere persönliche und soziale Zuwendung brauchen. Das EJF entwickelt und betreibt ambulante und stationäre Angebote für Menschen mit Behinderung, für Kinder, Jugendliche und Familien, für Seniorinnen und Senioren sowie wohnungslose und geflüchtete Menschen. Zum EJF gehören außerdem Einrichtungen der Kindertagesbetreuung, Beratungs- und Bildungsarbeit sowie Integrationsunternehmen.

 

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FAQ-Sammlung zur Aufnahme und Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen

Sternmarsch in Cottbus (Foto: dpa)

Für ein starkes Zeichen der Toleranz

Für ein starkes und positives Zeichen für Zusammenhalt und Toleranz in Brandenburg: Die Landesintegrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo ruft gemeinsam mit der Albatros gGmbH Menschen mit und ohne (Flucht-)Migrationsgeschichte dazu auf, mit ihrem Arbeits- oder Sportteam, mit Nachbar*innen und Freund*innen ein Foto zu machen und dieses über Social Media mit dem Hashtag #gemeinsambesser #bettertogether und dem Aktionslogo zu teilen. Anlass ist der Internationale Tag der Toleranz am 16. November.

Internationaler Tag der Toleranz

Landesintegrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo: „Menschen mit und ohne (Flucht-)Migrationsgeschichte leben und arbeiten in Brandenburg sehr gut zusammen. Wir sind Nachbar*innen, Kolleg*innen, Klassenkamerad*innen, Partner*innen und vieles mehr. Unsere Beziehungen stärken im Alltag das Gemeinschaftsgefühl, und das ist die Basis für ein friedliches Miteinander. Anlässlich des Tags der Toleranz wollen wir das sichtbar machen und ein Zeichen des gegenseitigen Respekts und gesellschaftlichen Zusammenhalts setzen.“

Landesintegrationsbeauftragte Gonzalez Olivo ruft zur Teilnahme auf

Jens Lauer, Albatros gGmbH: „(Flucht-)Migrationsbewegungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Deutschland ist ein Land, aus dem viele Menschen in den letzten Jahrhunderten geflohen und migriert und in das Menschen in großer Zahl eingewandert sind. Betrachtet man die Spuren dieser wandernden Menschen, zeigt sich eindeutig, dass Migrationsbewegungen den aufnehmenden Ländern mehr Chancen als Risiken bieten, auch hier in Brandenburg.“

1996 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 16. November zum Tag der Toleranz ausgerufen. In der Erklärung heißt es: „Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen, unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt.“

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Alle Details zur Aktion und das Logo als Download

Weihnachten mit geflüchteten Menschen (Foto: thingamajiggs – stock.adobe.com)

Förderung von Weihnachtsaktionen mit Geflüchteten

Ob gemeinsames Singen von Weihnachtsliedern, Geschenkbastelnachmittage oder gemütliche Kaffeerunden mit Lebkuchen: Bereits zum zehnten Mal stellt Brandenburgs Landesintegrationsbeauftragte in diesem Jahr Fördersummen für Weihnachtsaktionen mit geflüchteten Menschen bereit. Ehrenamtliche und Geflüchtete können für entsprechende Projekte bis zum 25. November 2024 Anträge auf eine finanzielle Förderung von bis zu 600 Euro stellen. Unterstützt werden kreative Ideen für ein gemeinsames, besinnlich-stimmungsvolles Miteinander von einheimischen und geflüchteten Menschen.

Gemeinsame Aktionen zum 10-jährigen Jubiläum

Landesintegrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo: „Das herannahende Weihnachtsfest ist jedes Jahr aufs Neue ein besonders feierlicher Anlass, um das Miteinander zu stärken. Wir möchten Brandenburgerinnen und Brandenburgern die Möglichkeit geben, gemeinsam mit Geflüchteten die vorweihnachtliche Atmosphäre zu genießen und in Gemeinschaft schöne Aktionen zum 10-jährigen Jubiläum zu gestalten.“

Aus dem Förderprogramm „Weihnachten mit geflüchteten Menschen“ können für gemeinsame Erlebnisse und Aktionen für und mit Geflüchteten von Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern jeweils bis zu 600 Euro beantragt werden, zum Beispiel für

  • Bastelwerkstätten für Kinder und ihre Eltern,
  • Weihnachtsbäckerei,
  • Eintrittskarten und Fahrtkosten für Ausflüge, zum Beispiel zu Adventskonzerten und Basaren,
  • Honorare für externe Sprachmittlerinnen und -mittler,
  • technische Unterstützung für digitale Formate,
  • Bücher und Hefte.

Nicht gefördert werden können Kosten für Geschenke, Verpflegung, Getränke und freiwillige Versicherungen.

Hintergrund

Angesprochen sind insbesondere Willkommensinitiativen, Vereine und Religionsgemeinschaften, aber auch weitere Interessierte.

Anträge können ab sofort bis zum 25. November 2024 beim Landesamt für Soziales und Versorgung (LASV) gestellt werden.

 

Weitere Informationen
Alle Details auf der Webseite der Landesintegrationsbeauftragten

Gesangseinlage beim Landesintegrationspreis (Foto: dpa / Patrick Pleul)

Bewerbungsfrist für Landesintegrationspreis verlängert

Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Landesintegrationspreis wird um knapp drei Wochen verlängert: Noch bis zum 31. Oktober können sich Einzelpersonen, Vereine, Verbände, Initiativen, Unternehmen und Kommunen bewerben oder dafür vorgeschlagen werden.

Preisverleihung Mitte 2025

Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Diana Gonzalez Olivo, ruft alle Personen und Institutionen, die sich haupt- oder ehrenamtlich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte im Land Brandenburg einsetzen, zum Mitmachen auf. Der Preis ist mit einer Gesamtsumme von 6.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung wird Mitte 2025 stattfinden.

Hintergrund

Seit 2008 werden mit dem Integrationspreis Personen und Institutionen ausgezeichnet, die sich haupt- oder ehrenamtlich besonders engagiert für die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte im Land Brandenburg einsetzen. Dabei sind kreative Ansätze, Nachhaltigkeit, Innovation, Vernetzung und Wirkung hinein in die jeweilige Gemeinde oder Region wichtige Kriterien.

Die Auswahl erfolgt durch eine Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Landtags, des Landkreistags, des Städte- und Gemeindebundes, des Ministeriums des Innern und für Kommunales, des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Integrationsbeauftragten im Land Brandenburg, des Vereins Viet Hong e.V. sowie der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg zusammensetzt.

 

Weitere Informationen
Alle Details und zum Bewerbungsbogen

START-Stiftung fördert Vielfalt und Chancengerechtigkeit

Mit Beginn des Schuljahres starten bundesweit über 180 Jugendliche mit Migrationsbezug in die Bildungsangebote der START-Stiftung. Die Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung vergibt neben dem Stipendienprogramm für Schülerinnen und Schüler seit vergangenem Jahr auch Plätze für die einjährigen Kurse START Coding und START Career. Auf der digitalen Bildungsplattform START Campus erhalten die Jugendlichen Zugang zu weiteren Bildungsangeboten wie Demokratiestärkung oder Medienkompetenz.

Beim Kennenlernwochenende in Grünheide treffen die fünf Jugendlichen, die zum Schuljahresbeginn mit dem einzigen bundesweiten Stipendium für Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet wurden, auf die aktuellen 15 Geförderten aus Brandenburg. Während des dreijährigen Programms entwickeln die Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre Kompetenzen weiter und lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. In zahlreichen Workshops und Seminaren zu Persönlichkeitsentwicklung, Berufsorientierung und gesellschaftlichem Engagement werden sie von regionalen Koordinatorinnen und Koordinatoren betreut, ein jährliches Bildungsgeld ermöglicht ihnen Anschaffungen wie Laptops, Drucker oder Bücher – unabhängig vom Einkommen des Elternhauses. Die neuen Kursangebote START Career und START Coding laufen über den Zeitraum eines Schuljahres. Das Coding-Format leitet die Teilnehmenden dabei an, eine App zu programmieren, die helfen kann, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen, die ihnen am Herzen liegen. Der Career-Kurs gibt in Workshops, Coachings und Praxistagen Orientierung im Ausbildungs-, Berufs- und Studienmarkt. Teilnehmen können Jugendliche, die sich bei START im Frühjahr registriert und sich für die jeweiligen Formate beworben haben. Aus Brandenburg nehmen 2024 fünf Schülerinnen und Schüler am Career- oder Coding-Programm teil.

START bietet Chancen – und begeistert Jugendliche

„Nach wie vor ist unsere Gesellschaft stark geprägt von Bildungsungleichheit“, erörtert START-Geschäftsführer Farid Bidardel die Herangehensweise der Stiftung. „Unsere Programme bestärken die Jugendlichen darin, ihre Visionen, Talente und Interessen für eine vielfältige und gerechte Gesellschaft einzusetzen und Selbstwirksamkeit zu erfahren“, so Bidardel weiter.

Anisha Viduni ist eine der ausgewählten Jugendlichen aus Brandenburg. In einem zweistufigen Auswahlverfahren hat die 16-Jährige Talent und Engagement bewiesen und startet nun zusammen mit zwei weiteren Mädchen und zwei Jungen in das Stipendium. Die Schülerin aus Märkisch Luch sagt über ihre Förderung: „Ich finde es immer spannend, neue Menschen kennenzulernen. Daher freue ich mich auf all die anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten, die einen ähnlichen Hintergrund oder eine ähnliche Geschichte haben wie ich. Vielleicht entstehen daraus sogar irgendwelche gemeinsamen Bewegungen oder Projekte – das wäre schön!“

Macht, die Welt zu gestalten

In Brandenburg kooperiert die START-Stiftung mit dem Land Brandenburg und der RAA Brandenburg. Bildungsminister Steffen Freiberg begrüßt die neuen Geförderten: „Demokratie braucht Engagement und Teilhabe. Die START-Stiftung bietet Schülerinnen und Schülern in Brandenburg dafür sehr gute und vielfältige Unterstützungsprogramme. Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr engagierte Jugendliche daran partizipieren werden. Es wird nicht nur eine finanzielle Unterstützung geboten, sondern vor allem individuelle Beratung und ein starkes Netzwerk. Die Teilnehmenden können ihre Persönlichkeiten weiterentwickeln und Schlüsselkompetenzen ausbauen. Diese Kompetenzen helfen ihnen, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten und sich für unsere lebendige Demokratie einzusetzen.“

Auch Miriam Apffelstaedt, Geschäftsführerin der RAA Brandenburg, freut sich sehr, auch in diesem Jahr wieder Jugendliche auf ihrem engagierten Weg zu stärken: „Mit Bildungschancen gesellschaftliche Teilhabe zu fördern, ist eines der Kernthemen der RAA Brandenburg. Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr junge Menschen aus Brandenburg von der START-Stiftung unterstützt werden, und wünschen ihnen viel Erfolg in den Programmen. Aus unserer Erfahrung können wir sagen: Das Stipendium wirkt! Ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten begegnen uns in unserer Arbeit immer wieder.“

In über 20 Jahren haben fast 4.000 Jugendliche das START-Programm durchlaufen und gestalten nun beispielsweise als Lehrer, Unternehmerin, Politiker oder Sozialarbeiterin aktiv die Gesellschaft mit. Als START-Alumni sind sie alle Teil einer engagierten Community, die sich gegenseitig unterstützt und vernetzt. „In unserer vielfältigen Community versammeln sich die Menschen, die die Gesellschaft der Zukunft gestalten. Zu sehen, mit welcher Hingabe und welchem Selbstbewusstsein sie diese Aufgabe angehen, bestätigt uns in unserer Arbeit“, resümiert Farid Bidardel.

Über START

Die START-Stiftung fördert deutschlandweit Jugendliche mit Migrationsbezug. Seit über 22 Jahren leistet START damit einen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie. START steht allen Jugendlichen offen, die in Deutschland eine weiter- oder berufsbildende Schule besuchen, bei Aufnahme der Förderung mind. 14 Jahre alt sind und die selbst zugewandert sind oder bei denen dies mindestens für ein Elternteil zutrifft. Die Förderung von START besteht aus vielfältigen Angeboten, um zukunftsrelevante Kompetenzen zu erwerben, einer starken Community und dem Raum, eigene Ideen Realität werden zu lassen. Die START-Stiftung ist eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird die Förderung umgesetzt.

 

Weitere Informationen
Internetauftritt der START-Stiftung

Berlin und Brandenburg ehren Engagierte mit „Band für Mut und Verständigung“

Starke Stimmen gegen Fremdenfeindlichkeit: Staatssekretär Dr. Benjamin Grimm und Brandenburgs Integrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo haben heute das „Band für Mut und Verständigung“ an sieben engagierte Menschen und Initiativen aus Berlin und Brandenburg verliehen, die sich besonders für ein friedliches interkulturelles Zusammenleben einsetzen. Im feierlichen Rahmen in der Potsdamer Staatskanzlei wurde die Ehrung im Namen des länderübergreifenden „Bündnis für Mut und Verständigung“ bereits zum 31. Mal vergeben.

Schulterschluss gegen Rassismus

Staatssekretär Grimm betonte: „Die Verleihung des ‚Bandes für Mut und Verständigung‘ ist ein starkes alljährliches Signal gegen Rassismus und Gewalt in der Hauptstadtregion. Das hier demonstrierte Zusammenstehen beider Bundesländer mit dem Appell für Zivilcourage unterstreicht die Bedeutung der Auszeichnung. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit müssen im Schulterschluss bekämpft werden. Im Verbund mit den Landesregierungen treten Sozialverbände, Gewerkschaften, Kirchen und Sportvereine gemeinsam für Respekt und Toleranz ein. Es ist erschreckend, dass es wieder vermehrt Meldungen über rassistisch und antisemitisch motivierte Gewalttaten und offene Anfeindungen gibt. Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger sind deshalb in doppelter Hinsicht Vorbilder. Sie lassen sich nicht entmutigen und setzen rechtsradikalen Parolen und gewaltsamen extremistischen Umtrieben ein ‚Jetzt erst recht!‘ entgegen. Sie schaffen Orte der Begegnung und bauen Brücken im Einsatz für ein friedliches Miteinander der Kulturen, Religionen und Lebensentwürfe. Genau dafür gebührt ihnen großer Dank und Anerkennung.“

Brandenburgs Integrationsbeauftragte Gonzalez Olivo sagte: „Auch nach 31 Jahren verliert das Band für Mut und Verständigung nicht an Bedeutung. Ausgezeichnet werden Menschen und Initiativen, die sich bereits seit Jahren für ein friedliches und demokratisches Miteinander sowie gegen Rassismus einsetzen. Trotz der Anfeindungen, denen Engagierte zunehmend ausgesetzt sind, beziehen sie klar Position, setzen konsequent auf Dialog und engagieren sich unermüdlich gemeinsam mit Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte für ein friedliches Miteinander. Dieses Engagement ist gerade in der aktuellen Zeit unverzichtbar.“

Anlässlich der Verleihung erklärte die Beauftragte für Partizipation, Integration und Migration des Berliner Senats, Katarina Niewiedzial: „Ich erlebe täglich, wie wichtig mutige Menschen für unsere offene und demokratische Migrationsgesellschaft sind. Die Preistragenden treten der Verschärfung der politischen Auseinandersetzung, der Gewalt gegen Andersdenkende und der Diskursverschiebung nach rechts entgegen und setzen auf Begegnung und Dialog. Ich wünsche den Ausgezeichneten viele Mitstreitende und danke von Herzen für ihre Arbeit.“

Band für Mut und Verständigung – Preisträgerinnen und Preisträger 2024

Heinz Maintok aus Senftenberg wird für seine jahrzehntelange und leidenschaftliche Arbeit im Sport und für sein umfangreiches Engagement für die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung sowie für seinen mitreißenden und herzlichen Einsatz für ein demokratisches und tolerantes Miteinander ausgezeichnet.

Ayşe Demir aus Berlin wird ausgezeichnet für ihren langjährigen, leidenschaftlichen und vielfältigen Einsatz gegen Rassismus, für ihren Mut und ihre Hartnäckigkeit, Probleme klar anzusprechen und gleichzeitig Brücken zu bauen sowie für ihre inspirierende Art mit der sie Menschen für Ideen und Projekte begeistert.

Das Aktionsbündnis Nordbahngemeinde erhält die Ehrung für sein beispielhaftes und unermüdliches Engagement für ein wertschätzendes Miteinander und für seine beständige Motivation von Menschen, das demokratische Gemeinwesen durch innovative und vielfältige Angebote mitzugestalten.

Das Bündnis #unteilbar Spremberg wird in Anerkennung seines mutigen, kreativen und beständigen Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und gegen Rassismus, für die hervorragende Vernetzung und Einbindung von Menschen sowie Gruppen mit unterschiedlicher Weltanschauung und Herkunftsbiografien geehrt.

Die Gruppe Bündnis für Demokratie und Toleranz Schöneiche wird für ihr langjähriges Engagement in der Unterstützung von Geflüchteten, der damit verbundenen Förderung einer Atmosphäre der Akzeptanz in der Bevölkerung, ihr klares Auftreten gegen Rechtsextremismus und den Einsatz für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur ausgezeichnet.

Mohammed El Ouahhabi aus Berlin wird für seine beeindruckende, ausdauernde, kreative Arbeit, Menschen zu motivieren und zu vernetzen geehrt. Er schafft Begegnungsräume und setzt sich für einen respektvollen Umgang im Sport und darüber hinaus ein. Zudem engagiert er sich gegen Antisemitismus und stärkt die migrantischen Communities.

Der Friedenskirche Charlottenburg setzt sich für einen interreligiösen Dialog ein, der Probleme anspricht und gleichzeitig Brücken baut. Die Mitglieder machen sich gegen Diskriminierung stark und unterstützen Betroffene und gesellschaftlich benachteiligte Menschen.

 

Weitere Informationen
Webseite des Bündnisses für Mut und Verständigung

Beratungsstelle – Symbolbild (Foto: Breather/unsplash.com)

Hilfe beim Arbeitseinstieg für akademische Berufe

Wer mit einem ausländischen Hochschulabschluss in Deutschland arbeiten will, hat oft einige Hürden zu meistern. Der Verein „Kontakt Eberswalde“ möchte Menschen mit im Ausland erworbenem, nicht reglementierem akademischem Abschluss im sozialwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen, juristischen oder künstlerisch-musischen Bereich dabei helfen, erwerbstätig zu werden bzw. in ihrem eigentlichen Beruf zu arbeiten.

Kostenlose Beratung im Rahmen des IQ-Förderprogramms

„Kontakt Eberswalde“ ist Bestandteil des IQ-Netzwerks Brandenburg. IQ steht dabei für „Integration durch Qualifizierung“. Das Förderprogramm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert.

Wer mit dem Verein Kontakt aufnimmt, wird dort nicht nur beraten sondern kann auch mit attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten rechnen, die zur Erhöhung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt beitragen. Das Angebot ist kostenlos und richtet sich an Personen mit Migrationshintergrund, die einen Studienabschluss im Ausland erworben haben. Ziel ist es, eine individuelle Unterstützung zu bieten, die den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht.

Wobei „Kontakt Eberswalde“ helfen kann

Die Beratungsstelle berücksichtigt Kompetenzen und Berufserfahrungen und entwickelt im gegenseitigen Austausch Perspektiven für den Arbeitsmarkt, insbesondere für eine qualifikationsgerechte Beschäftigung.

Zum Beratungsangebot gehören

  • individuelles Berufscoaching,
  • die Erstellung von Qualifizierungsprofilen,
  • „Soft Skills“-Training,
  • fachsprachliches Coaching,
  • die Vermittlung fachlicher Kompetenzen
  • und bei Bedarf Mentoring, Supervision und Gruppensitzungen.
Beratungsvoraussetzungen

Um eine Beratung in Anspruch nehmen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • abgeschlossenes sozialwissenschaftliches, naturwissenschaftliches, juristisches, künstlerisch-musisches Studium
  • Deutschkenntnisse ab dem Niveau B1
  • derzeit nicht erwerbstätig bzw. nicht in einem eigentlichen Job beschäftigt
  • wohnhaft im Land Brandenburg

Auf der Webseite des Vereins finden sich nicht nur alle Informationen zur Kontaktaufnahme sondern auch ein Blog mit Erfahrungsberichten ehemaliger Unterstützungssuchenden.

 

Weitere Informationen
Kontaktinfos und Erfahrungsberichte auf der Seite von „Kontakt Eberswalde e.V.“

Symbolbild Asylverfahren (Foto: dpa / Bildagentur-online / Ohde)

Dauer der Verfahrenslaufzeiten in Asylsachen sinkt weiter

Den Brandenburger Verwaltungsgerichten ist es gelungen, die Dauer der Verfahrenslaufzeiten in Asylsachen weiter zu reduzieren. Ungeachtet der steigenden Neueingänge im Jahr 2024 konnte die durchschnittliche Verfahrensdauer im II. Quartal 2024 im Land Brandenburg auf 23,7 Monate reduziert werden und liegt damit nur noch knapp über dem Bundesdurchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Verfahrensdauer um mehr als 10 Monate. Im II. Quartal 2023 betrug diese in Asylsachen noch 34,8 Monate, im Jahr 2022 sogar noch 38,3 Monate. Die durchschnittliche Verfahrensdauer in asylrechtlichen Eilverfahren liegt in Brandenburg im 1. Halbjahr 2024 sogar nur noch bei 0,8 Monate.

Erhebliche personelle Verstärkung

Diese bemerkenswerte Verkürzung der Verfahrensdauer ist auf eine Vielzahl von Maßnahmen zur Beschleunigung der gerichtlichen Verfahren zurückzuführen. Neben der guten personellen Ausstattung der Verwaltungsgerichte, insbesondere der Asylkammern, führt auch die Zuständigkeitskonzentration durch Änderung der Gerichtszuständigkeitsverordnung mit Wirkung vom 1. März 2024 zu einer höheren Erledigungsleistung und damit Absenkung der Verfahrensdauer. Durch die Verordnung wurden die Zuständigkeiten für zahlreiche Herkunftsländer bei jeweils einem der drei Verwaltungsgerichte in Brandenburg konzentriert. Somit muss sich nur noch ein Gericht mit einem bestimmten Herkunftsland befassen. Künftig wird die Einrichtung einer Asyldokumentationsstelle beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zu einer weiteren Beschleunigung der Asylverfahren führen.

Justizministerin Susanne Hoffmann: „Die Kürzung der Verfahrensdauer in den asylgerichtlichen Verfahren ist Folge der erheblichen personellen Verstärkung der Gerichte, der zwischenzeitlich abgeschlossenen Einarbeitung des neuen Personals und der weiterhin hohen Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungsgerichte des Landes Brandenburg. Sie belegt zugleich den Erfolg unserer Bemühungen, die Asylverfahren effizienter zu gestalten. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Verfahrenslaufzeiten in Asylsachen weiter kontinuierlich verkürzen werden.“

Hintergrund

Die Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit sind im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2015/2016 durch einen sehr hohen Anstieg an Asylverfahren stark belastet worden. Die Folge war ein erheblicher Aufwuchs an Altbeständen, deren Abbau das erkläre Ziel dieser Legislatur ist. Durch erheblichen Personalaufwuchs bei den Verwaltungsgerichten seit 2019 konnte der Abbau von Altverfahren deutlich forciert werden. Die immer noch hohe Verfahrensdauer ist die paradoxe Folge des erheblichen Abbaus von Altverfahren, da die erledigten Verfahren erst im Moment ihrer Erledigung in die Statistik einfließen, wodurch die durchschnittliche Verfahrensdauer zunächst anstieg. Der Rückgang auf 23,7 Monate offenbart, dass es inzwischen gelungen ist, die Altbestände überwiegend abzuarbeiten.