Innenminister Schröter stellt Asylbilanz 2018 vor
Brandenburg hat im vergangenen Jahr 3.840 Asylsuchende neu aufgenommen. Das teilte das Innenministerium in Potsdam mit. Die Zahlen ergeben sich aus der Bilanz der Asyl-Zugangszahlen für 2018.
Weiterer Rückgang zu verzeichnen
Insgesamt waren 4.311 Asylsuchende in der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) aufgenommen worden, von denen aber zuständigkeitshalber 471 in andere Bundesländer verteilt wurden. Damit war im Vergleich zu 2017 ein weiterer Rückgang zu verzeichnen. Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms im Jahr 2015 waren es 28.124 Personen. Im Jahr 2014 kamen 6.315 Asylsuchende nach Brandenburg.
Es kommen damit jedoch immer noch mehr Asylsuchende nach Brandenburg als in den Jahren vor 2014: Im Jahr 2013 sind insgesamt 3.305 Personen und im Jahr 2012 insgesamt 1.794 Personen in Brandenburg als Asylbewerber aufgenommen worden. Das anhaltende Migrationsgeschehen erfordert auch weiterhin, für die Unterbringung und Versorgung der Asylsuchenden in der Erstaufnahmeeinrichtung ausreichend vorzusorgen. Nach dem so genannten „Königsteiner Schlüssel“, der die Verteilung innerhalb Deutschlands regelt, hat Brandenburg 2018 etwa 3,03 Prozent aller nach Deutschland kommenden Flüchtlinge aufgenommen. 2019 beträgt der Anteil 3,02 Prozent.
Asylbilanz 2018: Mehr Geflüchtete aus dem Iran als aus Syrien
Innenminister Karl-Heinz Schröter: „Es bleibt weiter ungewiss, wie sich die weltpolitische Lage entwickelt. Vor allem im Nahen Osten und in Teilen Afrikas bleibt es unübersichtlich und instabil. Niemand kann mit Gewissheit sagen, wie sich die Lage weiter entwickelt. Derzeit hat sich die Flüchtlingssituation im Vergleich zu den Vorjahren zwar entspannt, auch bei uns in Brandenburg. Wir bleiben aber weiterhin bereit für die Aufnahme von Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, und sind dafür gut aufgestellt. Von rund 3.000 belegbaren Plätzen in der Erstaufnahme sind im Moment rund 1.600 belegt, das entspricht fast genau dem Stand des Vorjahres um diese Zeit.“
Im Jahr 2018 kamen 346 (2017: 629) Asylsuchende aus Syrien nach Brandenburg. Aus dem Iran kamen 371 (2017: 313), und damit erstmals mehr als aus Syrien. Die Gründe hierfür sind, dass die Zahl der syrischen Flüchtlinge einerseits zurückgeht und andererseits die Außenstellen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge teilweise für bestimmte Nationalitäten ausschließlich oder vorrangig zuständig sind, so dass dann den jeweiligen Bundesländern verstärkt Asylsuchende aus diesen Herkunftsstaaten zugewiesen werden – in Brandenburg betrifft dies z.B. Asylsuchende aus dem Iran.
Erstaufnahmeeinrichtung mit drei Außenstellen
Drittstärkstes Herkunftsland war im vergangenen Jahr die Russische Föderation mit 300 Personen, gefolgt von Afghanistan mit 280 Asylsuchenden. Weitere Herkunftsländer waren die Türkei (265 Personen), Kenia (262 Personen), Sudan, ohne Südsudan (199 Personen) und Pakistan (198 Personen). Insgesamt kamen im vergangenen Jahr Menschen aus mehr als 50 Staaten als Asylsuchende nach Brandenburg.
Die Erstaufnahmeeinrichtung verfügte im Jahr 2018 über eine Kapazität von rund 3.000 belegbaren Plätzen. Derzeit stehen für die Erstaufnahme von Asylsuchenden neben dem Hauptsitz an der Poststraße in Eisenhüttenstadt drei größere Außenstellen in Frankfurt (Oder), Doberlug-Kirchhain und Wünsdorf zur Verfügung. An allen Standorten zusammen sind momentan rund 1.600 Menschen untergebracht.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!