Gute Arbeit (Foto: Kzenon – stock.adobe.com)

Zehn Unternehmen für gute Ausbildung ausgezeichnet

Zehn Unternehmen wurden in der Potsdamer Staatskanzlei mit dem „Brandenburgischen Ausbildungspreis 2018“ für ihr vorbildliches Engagement in der betrieblichen Ausbildung ausgezeichnet. Der Preis ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Ministerpräsident Dietmar Woidke als Schirmherr würdigte in seiner Rede die Preisträger als Vorbilder für gute Ausbildungsbedingungen. Arbeitsministerin Susanna Karawanskij überreichte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Brandenburgischen Ausbildungskonsenses die Preise.

Unterstützung für benachteiligte Jugendliche

Die Preisträger sind: LEAG Lausitz Energie Bergbau und Lausitz Energie Kraftwerke AG (Cottbus), ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH (Oder Spree), Wepoba Wellpappenfabrik GmbH Co. KG (Wustermark, Havelland), Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH Buchholz (Steinhöfel, Oder-Spree), Dako Datentechnik GmbH (Spremberg, Spree-Neiße), Autohaus Cottbus GmbH (Cottbus), Elektro Jahn GmbH & Co. KG (Frankfurt (Oder)), Langenslipsdorfer Fläming-Bau GmbH (Niedergörsdorf, Teltow-Fläming), Heide-Apotheke (Schwarzheide, Oberspreewald-Lausitz), Dental-Studio Dörte Thie (Blankenfelde, Teltow-Fläming).

Die Preisträger zeichnen sich durch eine herausragende Qualität und Kontinuität in der Ausbildung aus, nutzen innovative Ausbildungselemente, engagieren sich ehrenamtlich, unterstützen besonders benachteiligte Jugendliche, darunter auch Menschen mit Migrationshintergrund, oder schaffen Ausbildungsplätze für junge Menschen mit einer Behinderung.

Ministerpräsident Woidke sagte: „Unser Ausbildungspreis soll ein Zeichen setzen und zu guter Ausbildung ermuntern. Die Bewerbungen zeigen, mit wie viel Einfallsreichtum und Entschlossenheit die Unternehmen den potentiellen Fachkräftenachwuchs für ihre jeweilige Branche und ihre Region zu begeistern versuchen. Auf vorbildliche Weise bieten sie Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort. Sie stärken damit die regionalen Wirtschaftsstandorte und zeigen jungen Menschen: Hier in der Heimat gibt es beste Perspektiven.“

Er würdigte zugleich den Einsatz der nominierten Unternehmen bei Integration und Inklusion. „Es zeichnet sie aus, dass sie auch auf das Potential derer setzen, die sich beim Lernen schwertun und Unterstützung benötigen. Viele Jugendliche mit Migrationshintergrund haben bei den Firmen ebenso selbstverständlich eine Chance bekommen wie Bewerberinnen und Bewerber mit Handicap. Diese Selbstverständlichkeit ist vorbildhaft.“

Selbst ausbilden, Fachkräftemangel vorbeugen

Mit Blick auf den Ausbildungskonsens als Teil der Brandenburger Sozialpartnerschaft von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Landesregierung sagte Woidke: „Der erfolgreiche, bis 2020 fortgeschriebene Pakt unterstützt mit vielen Maßnahmen alle Bemühungen, um Berufsanfänger passgenau zu vermitteln und ausreichend Ausbildungsplätze bereitzustellen. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, damit das so bleibt und wir unsere Wettbewerbsfähigkeit behaupten. Die nominierten Unternehmen teilen diese Überzeugung und ziehen mit den Sozialpartnern und der Landesregierung an einem Strang. Bleiben Sie uns auch weiterhin als Partner im Werben um gute Ausbildungsbedingungen erhalten!“

Arbeitsministerin Susanna Karawanskij sagte in ihrer Rede: „Brandenburg bietet jungen Menschen hervorragende Bedingungen für einen erfolgreichen Start in ihr Berufsleben. Und wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb müssen wir noch stärker zeigen, was gute Ausbildung in Brandenburg konkret bedeutet, um mehr junge Menschen zu gewinnen. Alle Unternehmen, die sich an dem Brandenburgischen Ausbildungspreis beteiligt haben, zeigen eindrucksvoll, wie Gute Ausbildung funktioniert. Wir brauchen mehr solcher Ausbildungsbetriebe. Selbst auszubilden ist der beste Weg, dem Fachkräftemangel vorzubeugen.“

80 Unternehmen haben sich in diesem Jahr für den Preis beworben, der zum 14. Mal vom Arbeitsministerium ausgelobt wurde. An der Festveranstaltung in der Potsdamer Staatskanzlei nahmen etwa 130 Gäste teil.

Auszubildende verdienen Wertschätzung – auch finanziell

Für die Attraktivität von Berufsausbildungen sei die Ausbildungsvergütung ein zentraler Aspekt, betonte Ministerin Karawanskij. Im Jahr 2018 liegt die durchschnittliche monatliche tarifliche Ausbildungsvergütung in Brandenburg über alle Branchen hinweg bei 824 Euro. In der Industrie ist die Ausbildungsvergütung am höchsten und liegt im Durchschnitt 120 bis 160 Euro über der Vergütung im Dienstleistungsbereich, im Handwerk oder in der Landwirtschaft.

Arbeitsministerin Karawanskij: „824 Euro für einen Auszubildenden klingen womöglich viel. Doch dieser Durchschnittswert berücksichtigt nur tarifgebundene Ausbildungsbetriebe und darf deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine große Spreizung gibt. Bezogen auf das tatsächliche Einkommen liegt die Ausbildungsvergütung für mehr als die Hälfte der Auszubildenden in Brandenburg unter 700 Euro. Ein Viertel aller Auszubildenden bekommt sogar weniger als 500 Euro pro Monat. Davon können junge Menschen nur schwer ein eigenständiges Leben führen. Das ist auch ein Grund, warum noch zu viele ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen. Auszubildende verdienen unsere Wertschätzung.“

756 junge Geflüchtete unter den Ausbildungsplatzsuchenden

Das Land unterstützt Betriebe unter anderem mit der sogenannten Verbundausbildung. Damit wird eine stärkere Kooperation besonders von kleinen Ausbildungsbetrieben gefördert. Starke Partner sind auch die Träger der Assistierten Ausbildung, die über die Bundesagentur für Arbeit sowie ein ergänzendes Landesprogramm gefördert werden.

Von Oktober 2017 bis Ende September 2018 hatten sich insgesamt 14.669 Jugendliche bei den Brandenburger Arbeitsagenturen und Jugendberufsagenturen gemeldet, die einen Ausbildungsplatz suchten. Das waren 148 junge Bewerberinnen und Bewerber mehr als im letzten Jahr. Darunter waren auch 756 junge Geflüchtete, die als Bewerber die Voraussetzungen für eine duale Ausbildung erfüllen. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen ging leicht um 28 auf 13.828 zurück. Ende September 2018 hatten 1.192 Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz, 23 mehr als 2017. Gleichzeitig waren 1.865 betriebliche Ausbildungsstellen noch unbesetzt, das waren 176 mehr als im September 2017.

Unter der Dachmarke „Brandenburg will dich! Hier hat Ausbildung Zukunft.“ starteten die Landesregierung, Arbeitgeber, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit und weitere Partner vor drei Jahren die erste gemeinsame Ausbildungsoffensive im Land Brandenburg. Damit sollen junge Menschen noch stärker für eine duale Berufsausbildung in Brandenburg begeistert werden.

Der Ausbildungspreis ist eine Initiative des Brandenburgischen Ausbildungskonsenses – einem Bündnis von Wirtschaft, Industrie und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und der Landesregierung. Der Preis wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert.

Die Preistragenden des „Ausbildungspreises 2018“

 

Weitere Informationen
Wissenswertes zum Ausbildungspreis inkl. Fotogalerie der Verleihung

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