ZDF-Moderatorin Dunja Hayali und Ministerpräsident Dietmar Woidke (Foto: brandenburg.de)

Woidke würdigt „Bündnis für Brandenburg“ als wichtigen Integrationsförderer

Das „Bündnis für Brandenburg“ hat sich nach den Worten von Ministerpräsident Dietmar Woidke als wichtiger Motor und Förderer der Integrationsarbeit in Brandenburg etabliert. Auf einem Festakt mit etwa 200 Gästen zum zweijährigen Gründungsjubiläum sagte er heute in der Potsdamer Staatskanzlei: „Das Bündnis mit seinen vielen Partnern hilft, damit zu uns geflüchtete Menschen neue Lebensperspektiven erhalten. Und zugleich stellt es sich jenen entgegen, die mit Hass versuchen, die Gesellschaft zu spalten oder Gewalt ausüben“. Das Bündnis wurde am 15. November 2015 mit der Unterschrift von 30 Erstunterzeichnern gegründet.

„Bündnis für Brandenburg“ Dach der Integration

Dietmar Woidke: „Eine starke Zivilgesellschaft ist für den Zusammenhalt in unserem Land ungeheuer wichtig. Vom Anglerverein bis zu Rolls Royce, von Feuerwehren bis zu den Landfrauen, vom Kleist Forum bis zu den Kirchen, vom Landessportbund bis zu den Gewerkschaften, von Wirtschaftskammern bis Arbeitsagentur: Das Dach der Integration ruht auf sehr vielen starken Schultern. Das macht gemeinsam stark und gibt Mut auch für die noch vor uns liegenden Aufgaben.“

Woidke weiter: „Ich bin sehr froh, dass mittlerweile etwa 300 Partner unser Bündnis tragen. Es ist vorbildlich in Deutschland. Es trägt wesentlich dazu bei, dass in unserem Land ein Klima der Offenheit und Toleranz besteht.“

Besonders dankte Woidke den zahlreichen ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfern: „Ihrem unermüdlichen Einsatz für ein friedliches und solidarisches Zusammenleben zollt die Landesregierung hohen Respekt und Anerkennung. Es ist eine große Freude, zu sehen, mit welcher Begeisterung und mit welcher Kreativität die unterschiedlichsten Menschen, Organisationen und Institutionen Projekte initiieren und Kooperationen eingehen.“

Festakt mit ZDF-Moderatorin Dunja Hayali

Er hob aber auch die Integrationsanstrengungen der Geflüchteten hervor: „Sie mussten alles zurücklassen und in einem fremden Land bei null anfangen – eine neue Sprache lernen, eine andere Kultur erfahren. Vielen gelingt das auf vorbildliche Weise. Sie arbeiten bereits als Handwerker in unseren Betrieben, als Lehrer an unseren Schulen oder engagieren sich in unseren Vereinen.“ Die Integration in Arbeit bleibe weiterhin die größte Aufgabe. Woidke: „Das ist für viele Beteiligte auch ein steiniger, aber am Ende erfolgreicher Weg.“

Woidke nannte die Integration eine Verantwortungspartnerschaft für das ganze Land. Das „Bündnis für Brandenburg“ bilde das stabile Dach dafür und werbe landesweit für die Offenheit der Gesellschaft. Ziel sei, „Neu“- und „Alt“-Brandenburgerinnen und -Brandenburger zusammenzubringen und das Gemeinwesen weiterzuentwickeln. Die Ideen des Bündnisses, der Aufbau regionaler Netzwerke, die Förderung modellhafter Projekte und die Würdigung des bürgerschaftlichen Engagements seien maßgeblich für die Integrationsarbeit.

Den Festakt moderierte die Fernseh-Journalistin Dunja Hayali. In zehn Kurzfilmen wurden Menschen vorgestellt, die als Geflüchtete nach Brandenburg gekommen sind oder sich in der Integrationsarbeit engagieren. Auch ein Teil des Musikprogramms gestalteten Geflüchtete.

 

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Hintergrund

Wie alle Bundesländer verzeichnete auch Brandenburg im Jahr 2015 einen außerordentlichen Anstieg bei der Zahl der Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt Zuflucht suchten. Angesichts der großen Herausforderung bei der Aufnahme und Integration der Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten wie Syrien oder Afghanistan rief Ministerpräsident Woidke im November 2015 das „Bündnis für Brandenburg“ ins Leben. Zu den rund 30 Erstunterzeichnern des Bündnisses gehörten neben Mitgliedern der Landesregierung und des Landtages Vertreter zahlreicher Verbände, Gewerkschaften, der Kirchen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft.

Das Land stellt dem Bündnis jährlich insgesamt 1,7 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld unterstützt das Bündnis regionale und landesweite Projekte zur Integration. Bislang förderte das Bündnis insgesamt rund 70 Initiativen und Projekte.

 

Zitate des Abends

„Es ging darum, Menschen Mut zu machen.“

„Man darf den kalten Herzen
nicht zu viel Raum geben.“

„Musik kann Herzen erwärmen.“

„Zirkus braucht keine Sprache.“

„Wir haben Leute mit großem Engagement, aber auch große Defizite. Das kann man ändern, indem man die Leute, die willig sind, fördert und den Leuten, die nicht integrationswillig sind, auch deutlich die Grenzen aufzeigt.“

 

Weitere Informationen
Zur Person: Kurzbiographie von Dunja Hayali

2 Kommentare
  1. Christine de Bailly
    Christine de Bailly sagte:

    Die Veranstaltung war wichtig – sie gibt Kraft und macht Mut, sich auch weiterhin aktiv einzubringen. Die Gesprächsrunden am Vormittag haben das bestätigt. Wir können gemeinsam viel mehr in weniger Zeit erreichen, weil nicht jeder das Rad neu erfinden muss.
    Deshalb wollen wir in Grünheide wieder stärker netzwerken. Dafür haben wir unseren Netzwerkladen für Ehrenamtliche in diesem Jahr eingerichtet. Und das war genau richtig.

    Antworten
  2. Christine Patschull, M.A.
    Christine Patschull, M.A. sagte:

    Auch das Aktionsbuendnis „Tolerantes Brandenburg“ erhaelt grossen Zuspruch, was nicht selbstverstaendlich ist – schliesslich haben Potsdamer Professoren Schoenbohm erst eingekauft.

    Ich selber traue mich nicht einmal, afrikanische Klamotten anzuziehen.

    Antworten

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