Qualifizierung zur Moderatorin / zum Moderator für Partizipation im Migrationsbereich (Foto: thumprchgo/pixabay.com)

Moderatorin bzw. Moderator für Partizipation im Migrationsbereich

Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen um die Themen Flucht und Integration stellen die politische Bildung vor vielfältige Aufgaben. Die öffentlichen Debatten über Fluchtmigration und ihre Folgen für die europäischen Gesellschaften werden auch 2017 andauern. Ziel ist nach wie vor ein gleichberechtigtes und auf gegenseitigem Respekt beruhendes Zusammenleben von alten und neuen Brandenburger Bürgerinnen und Bürgern. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration sind zum einen die Öffnung der Aufnahmegesellschaft, zum anderen die Anerkennung der Rechtsordnung sowie die Integrationsbereitschaft der Menschen mit Migrationshintergrund.

Zu diesem Zweck bietet die Fachhochschule Potsdam zusammen mit der Start gGmbH und dem Institut für Fortbildung Forschung und Entwicklung: IFFE ein besonderes Programm an: Die Qualifizierung zur Moderatorin bzw. zum Moderator für Partizipation im Migrationsbereich.

Qualifizierung im Tandem

Ziel der Qualifizierung ist es, die gesellschaftliche Teilhabe von Geflüchteten zu unterstützen und/oder sie selbst zu Multiplikatoren der politischen Bildung unter dem Aspekt der Partizipation in wichtigen Bereichen von Staat und Gesellschaft auszubilden.

Die Qualifizierung zielt im Einzelnen darauf ab, Tandem-Partner aus dem Flüchtlings- und Duldungsbereich mit einer bereits länger in Deutschland lebenden Person mit oder ohne Migrationshintergrund zu Moderatoren für Partizipation im Migrationsbereich auszubilden.

Die zertifizierte Fort- und Weiterbildung ist keine Berufsausbildung und ist mit keiner Beschäftigungsgarantie verbunden. Die Qualifizierungsmaßnahme ist zwischen einer Weiterqualifikation von ehrenamtlich im Bereich der Migration tätigen Personen und einer Zusatzqualifikation für in Zukunft hauptamtlich tätigen Personen im Flüchtlings- und Migrationsbereich angesiedelt.

Die ausgebildeten Tandems sollen, nach erfolgreich abgeschlossener Qualifizierung, angebunden an beispielsweise die Integrationsbeauftragten der Landkreise, den Wohlfahrtsverbänden und freien Trägern der Jugendhilfe, den Betreibern von Gemeinschaftsunterkünften und/oder Wohnungsverbünden, Ehrenamtsmanagementstrukturen oder Freiwilligenagenturen Ansprechpartner für Neuangekommene, bereits länger hier lebende Menschen oder engagierte Bürgerinnen und Bürger sein. Sie können auch Initiatoren für lokale Projekte zum Thema Vielfalt, Toleranz und Demokratie in der Kommune, in Regelbereichen wie Schule, Kita, Kultur- und Sportorganisationen und z.B. Gemeinschaftsunterkünften, Beratungsstellen und Ehrenamtsstrukturen sein.

Wissensinhalte der Qualifizierungsmaßnahme

Im Seminar haben die Teilnehmenden die Möglichkeiten, sich multiperspektivisch fortzubilden und ihr Wissen zu den Themen Vielfalt, Toleranz, Demokratie und Integration auszubauen und zu festigen. Im Mittelpunkt der Qualifizierung stehen die Vermittlung sowie Reflexion von Fachwissen und Kernkompetenzen im Zusammenhang mit Integration. Die Qualifizierung orientiert sich an aktuellen wissenschaftlichen und fachlichen Erkenntnissen, Erfahrungen aus der Praxis sowie rechtlichen Anforderungen. Die Schwerpunkte der Qualifizierung liegen auf folgenden Themen:

  • Projektplanung,
  • Aufbau der BRD,
  • Demokratie und Sozialstaat,
  • Aufenthalts- und Asylrecht,
  • Partizipation in Deutschland,
  • Moderieren,
  • Gender- und Diversity,
  • Interkulturelle Kompetenz
Zeitlicher Umfang

Insgesamt umfasst die Qualifizierung 88 Stunden. Der Kurs ist gegliedert in sechs eintägige Module und zwei je zweitägige Module. Zusätzlich haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, eine Projektarbeit zu einem selbstgewählten Thema zu verfassen. Mit der Teilnahme am mündlichen Kolloquium schließt der Kurs ab.

Die Qualifizierung ist auf 20 Teilnehmende beschränkt. Es sollen je Qualifizierung 10 Tandems gebildet werden.

Zielgruppe und Zugangsbedingungen

Die Qualifizierung richtet sich an neuangekommene bzw. bereits länger in Deutschland lebende Menschen, die

  • bereits das Asylverfahren durchlaufen haben und eine gesicherte Bleibeperspektive haben,
  • als Asylbewerberinnen und Asylbewerber eine hohe Bleibeperspektive haben,
  • als langfristig Geduldete in Deutschland leben und deren Abschiebung unwahrscheinlich ist,
  • mindestens über das Sprachniveau B2 für Deutsch verfügen und
  • sich bereits haupt-, neben-, oder ehrenamtlich für Partizipation, Vielfalt, Toleranz und Demokratie in der Integration engagieren

und an aus Deutschland stammende bzw. in Deutschland sozialisierte Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund, die

  • sich bereits haupt-, neben-, oder ehrenamtlich für Vielfalt, Toleranz und Demokratie in der Integration engagieren.

 

Weitere Informationen:
Konzept und Programmdetails (PDF)
Alles Wissenswerte zur Anmeldung (PDF)

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