Tag der Muttersprache (Foto: Alexis Brown/unsplash.com)

„Mehrsprachigkeit ist ein großes Plus“

Anlässlich des „Internationalen Tages der Muttersprache“ (21. Februar 2017) machen die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, und Bildungsminister Günter Baaske auf die Bedeutung der Förderung des muttersprachlichen Unterrichts aufmerksam.

Integrationsbeauftragte Dr. Doris Lemmermeier: „Mit der sprachlichen Vielfalt im Land Brandenburg steigt auch die Nachfrage nach muttersprachlicher Förderung. Ich bin froh, dass wir in Brandenburg muttersprachlichen Unterricht ermöglichen. Mehrsprachigkeit ist ein großes Plus, auf das gerade die Kinder und Jugendlichen stolz sein können. Für die eigene Identität und gerade auch für die Integration ist es wichtig, sie dabei zu unterstützen, sich ihre Muttersprache zu bewahren. Die Sprache ist die stabilste Verbindung zur Heimatkultur und ermöglicht zugleich, das berufliche und persönliche Leben zu bereichern. Weltoffenheit und Toleranz sind traditionelle brandenburgische Werte – der muttersprachliche Unterricht ist ein wesentlicher Baustein zu dieser gelebten Vielfalt in unserer Gesellschaft.“

Muttersprachlicher Unterricht als Zeichen der Wertschätzung

Bildungsminister Günter Baaske: „Im Land Brandenburg können Schülerinnen und Schüler bis zu vier Stunden in der Woche ihre Muttersprache üben und festigen. Das ist auch ein Zeichen unserer Wertschätzung gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern, die aus anderen Ländern und Sprachkreisen stammen.“

Im Land Brandenburg profitierten im Jahr 2016 701 Schülerinnen und Schüler vom muttersprachlichen Unterricht in den Sprachen Arabisch, Persisch (Dari bzw. Farsi), Polnisch, Russisch, Spanisch und Vietnamesisch. In 55 verschiedenen Gruppen wurden Schülerinnen und Schüler in diesen Sprachen unterrichtet.

Diese gesetzlich verankerte Fördermaßnahme wird im Auftrag des Bildungsministeriums von den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) koordiniert.

Integrationsbeauftragte Lemmermeier: „Parallel zur sprachlichen Vielfalt an Brandenburger Schulen steigt auch die Nachfrage nach muttersprachlicher Förderung im ganzen Bundesland. Vor allem Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien, aber auch Schülerinnen und Schüler aus europäischen Ländern sind neue Zielgruppen.

Das muttersprachliche Angebot bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für die Wertschätzung der neu nach Brandenburg gekommenen Menschen und der Einbindung der Mehrsprachigkeit in Brandenburger Schulen insgesamt. Mehrsprachig ausgebildete Jugendliche haben zudem mehr Chancen der beruflichen Entwicklung. Für die Integration von Migrantinnen und Migranten ist diese Qualifikation ein erheblicher Vorteil und bereichert die Vielfalt und Zukunftsfähigkeit der gesamten Gesellschaft im Land Brandenburg.“

Der „Internationale Tag der Muttersprache“ ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit. Im Fokus des Tages stehen sowohl von Verdrängung bedrohte Sprachen wie das Sorbische in Brandenburg als auch die Wertschätzung der Mehrsprachigkeit und ihres Beitrages zu Toleranz und interkultureller Verständigung.

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