TH Wildau bietet Programm für Flüchtlinge
Rund 50 Flüchtlinge drücken ab 4. Oktober an der Technischen Hochschule Wildau die Schulbank. In zwei Gruppen nehmen sie an einem kostenfreien Programm zur Vorbereitung eines regulären Studiums in Deutschland teil. Die meisten Teilnehmer, die derzeit in Heimen im Landkreis Dahme-Spreewald leben, kommen aus Syrien und Afghanistan. Sie bringen häufig mindestens das Abitur, manche auch ein begonnenes oder abgeschlossenes Studium in Fachrichtungen wie Maschinenbau, Wirtschaft oder Informatik mit.
Standards für alle Brandenburger Hochschulen
Vorgesehen ist eine Gruppe für Anfänger ohne Sprachkenntnisse, die ein zweijähriges Programm durchlaufen, sagt die Sprachlehrerin und derzeitige Koordinatorin Katrin Gebhardt. Fortgeschrittene, die teils schon sehr gut Deutsch sprechen, bleiben ein Jahr. Voraussetzung ist, dass die Bewerber eine Aufenthaltserlaubnis oder eine Duldung besitzen. Teilnehmer ohne anerkanntes Abitur müssen darüber hinaus noch eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben. Die Standards dafür werden derzeit erarbeitet und gelten dann für alle Brandenburger Hochschulen.
Eine gute inhaltliche Vorbereitung bietet der Stundenplan, auf dem unter anderem die Fächer Mathematik, Informatik, Englisch, Grundlagen der Technik beziehungsweise der Wirtschaft, Fachdeutsch entsprechend der jeweiligen Richtung, Interkulturelle Kompetenzen sowie Deutschlandkunde, wo Wissenswertes über Land und Leute vermittelt wird, stehen. Gelehrt wird in Deutsch. Die Teilnehmer müssen Zwischen- und Abschlussprüfungen ablegen.
TH Wildau mit Welcome-Center
Die Idee für das Vorbereitungsprogramm, stammt von TH-Vizepräsidentin Ulrike Tippe, die das Projekt auch leitet. Maßgeblich unterstützt wird es von der Dozentin und TH-Flüchtlingsbeauftragten Daniela Schulz. Regie führt das im April gegründete Welcome-Center der Hochschule, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) finanziert wird. Für die Sprach- und Fachkurse kommt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD auf. Das Center steuert auch andere Angebote wie die offenen Sprachkurse, die es seit dem Frühjahr 2015 gibt und die vom Landkreis finanziert werden. Darüber hinaus hilft es Teilnehmern des Vorbereitungsprogramms, die nicht täglich zur Hochschule pendeln können, bei der Suche nach einer Wohnung.
Genauere Informationen zu den einzelnen Programmen sind auf der mehrsprachigen Homepage einsehbar.
Weitere Informationen:
www.th-wildau.de/refugees
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