Landesärztekammer unterstützt Flüchtlinge
Mohamed al Massri kennt sich aus: Der syrische Arzt, der in Damaskus Medizin studierte und jetzt in Gransee arbeitet, weiß aus eigener Erfahrung von den Problemen des Berufsstarts in Deutschland. Für die Landesärztekammer ist er deshalb ein guter Ratgeber, wenn es um die Unterstützung von Flüchtlingen mit medizinischer Ausbildung geht. So wie er sind inzwischen rund 50 syrische Ärzte mit Approbation in Brandenburg tätig. Einige von ihnen haben sich in einer Arbeitsgruppe zusammengefunden, die jetzt auch Ansprechpartner für Geflüchtete sein will.
Ärztekammer als Kontaktstelle
Die Ärztekammer plant für Frauen und Männer aus Syrien und anderen Kriegsgebieten, die Arzt, Krankenschwester, Pfleger oder Physiotherapeuten sind oder werden wollen, konkrete Hilfe beim Berufseinstieg. Dazu hat sie unter der Überschrift „Medizinisches Personal gesucht“ 2.500 Flyer in deutscher, englischer und arabischer Sprache drucken lassen, die ab Ende Juni in Flüchtlingsheimen und Jobcentern ausgelegt werden. Interessenten werden darin gebeten, sich an die Ärztekammer zu wenden.
Je nach Bedarf sollen dann voraussichtlich im Herbst eine oder mehrere Informationsveranstaltungen ausgerichtet werden. Die Orte werden so gewählt, dass den Teilnehmern lange Reisen möglichst erspart bleiben. Sie erhalten bei den Treffen Auskünfte, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert und was zu tun ist, um hier arbeiten oder ein medizinisches Studium fortsetzen zu können. Ein wichtiges Element sind die Sprachkenntnisse, vor allem die berufsbezogenen. Aus diesem Grund hat die Ärztekammer die Volkshochschulen mit ins Boot geholt.
Online-Börse soll Abwanderung verhindern
Darüber hinaus ist eine Online-Börse ins Auge gefasst, in der Brandenburger Kliniken und niedergelassene Ärzte Praktika und Hospitationen anbieten können. Damit soll vermieden werden, dass Interessenten zu diesem Zweck in andere Bundesländer, insbesondere nach Berlin, abwandern, wie Landesärztekammer-Präsident Udo Wolter betont. Denn die Mark sucht vor allem in ländlichen Regionen händeringend medizinisches Personal.
Weitere Informationen:
Flyer „Medizinisches Personal gesucht“ (PDF)
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