Schnuppern schafft Chancen
Schweißen, tischlern oder malern – was Flüchtlinge können und mögen lässt die Handwerkskammer Potsdam derzeit im Zentrum für Gewerbeförderung Götz testen. Die 12 Männer zwischen 25 und 55 Jahren sind mit Eifer bei der Sache: Sechs Gewerke durchlaufen sie in sechs Wochen. Start war am 4. April. Am 18. Mai ist Schluss. Natürlich hoffen die Geflüchteten aus Syrien, dem Iran, Eritrea und Kamerun darauf, eine berufliche Perspektive zu bekommen, sagt Sprecherin Ines Weitermann.
Schnuppern schafft Chancen
Zumindest für einige stehen die Chancen offenbar nicht schlecht. Sie bringen bereits praktische Kenntnisse mit, haben zum Beispiel in ihrer Heimat als Schweißer gearbeitet. Andere sind geschickt bei der Holzbearbeitung. Mit einer zusätzlichen Ausbildung wäre der Schritt auf den deutschen Arbeitsmarkt möglich, sind sich die Verantwortlichen einig. Die Motivation stimmt jedenfalls. Die Kammer hofft, dass sich nun auch Betriebe finden, die Neuankömmlinge unter ihre Fittiche nehmen. Immerhin sucht das Handwerk händeringend Fachkräfte.
Die Männer, die seit etwa sechs Monaten in Potsdam und Brandenburg/Havel leben, mussten nicht viel mitbringen: Voraussetzung war neben grundlegenden Deutschkenntnissen lediglich der gute Wille. Und der ist zweifellos vorhanden, ist sich die Kammer sicher.
Erfolgreicher erster Durchgang
Einige Kursteilnehmer überzeugten sogar Freunde, sodass noch vier Plätze zusätzlich besetzt werden konnten. Und das Projekt soll weitergehen: Der nächste Lehrgang beginnt am 17. Mai. Für ihn gibt es bereits eine Warteliste.
Die Handwerkskammer Potsdam vertritt die Interessen von rund 17.300 Betrieben mit insgesamt mehr als 70.000 Beschäftigten. Verantwortlich ist sie für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming sowie die Städte Potsdam und Brandenburg/Havel.
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