Fahrradwerkstatt für gespendete Räder
Auch Flüchtlinge wollen mobil sein. Besonders für kurze Strecken sind Fahrräder geeignet, die kostenlos genutzt werden können. Das brachte engagierte Premnitzer am Runden Tisch auf die Idee, eine Werkstatt aufzubauen, in der gespendete Fahrräder aufgemöbelt oder repariert werden. Die Arbeitsräume fanden sich im Keller des Jugendklubs Preju. Mitte April ging die Werkstatt in Betrieb.
Gefragte Spenden: Fahrräder
Der Aufgabe nahm sich ehrenamtlich der tschetschenische Flüchtling Shamil Sugaipov an, der mit seiner Familie in Deutschland Zuflucht gesucht hatte. Der Automechaniker ist ein Mann vom Fach, wenngleich die Fahrzeuge jetzt nur zwei Räder haben. Jede Woche repariert er von Dienstag bis Donnerstag jeweils nachmittags defekte Fahrradketten, Pedale oder das Licht in der Fahrradwerkstatt. „Es gibt viel zu tun“, sagt der Geschäftsführer des Vereins Preju, Siegfried Wendland, denn die Premnitzer spenden eifrig ausgemusterte Räder. Und die Flüchtlinge, die vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan stammen, nehmen das Angebot gern an.
Für die Grundausstattung der Werkstatt kamen Gelder aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Inzwischen wurde ein Antrag bei der Stiftung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse auf Fördermittel gestellt, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Siegfried Wendland hofft, dass er bewilligt wird. Andernfalls muss er nach einer alternativen Lösungen suchen. Der Klub beheimatet neben der Werkstatt noch eine Trommelgruppe von Geflüchteten aus Kamerun. Sie nutzen dort einen Probenraum für Bands. Die Musiker haben sich mittlerweile gut etabliert und treten in der Region regelmäßig bei Dorf- und Stadtfesten auf.
Klub bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten
Außerdem verbringen Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene aus Flüchtlingsfamilien einen Teil ihrer Freizeit in dem Klub. Gemeinsam mit deutschen Altersgefährten betreiben sie Kraftsport, spielen Billard oder Tischtennis. Begehrt sind auch die Computer, um mit Verwandten oder Freunden in der fernen Heimat zu chatten. „Zwar gibt es gelegentlich mal verbale Auseinandersetzungen“, sagt Siegfried Wendland, „aber größere Probleme bleiben aus“. Er wünscht sich, dass das so bleibt.
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